Bibliothek Bibliothek
Suchen

Kurdipedia ist die grösste Quelle für Informationen


Suchoptionen


Erweiterte Suche      Tastatur


Suchen
Erweiterte Suche
Bibliothek
Kurdische Namen
Chronologie der Ereignisse
Quellen
Geschichte
Benutzer Sammlungen
Aktivitäten
Suche Hilfe?
Kurdipedische Publikationen
Video
Klassifikation
Zufälliger Artikel!
Registrierung der Artikel
Registrierung neuer artikel
Bild senden
Umfrage
Ihre Kommentare
Kontakt
Welche Informationen brauchen wir!
Standards
Nutzungsbedingungen
Artikel Qualität
Instrumente (Hilfsmittel)
Über
Kurdipedi Archivare
Artikel über uns!
Fügen Sie Kurdipedia auf Ihre Website hinzu
E-Mail hinzufügen / löschen
Besucherstatistiken
Artikel Statistik
Schriftarten-Wandler
Kalender-Konverter
Rechtschreibkontrolle
Sprachen und Dialekte der Seiten
Tastatur
Lebenslauf Nützliche Links
Kurdipedia extension for Google Chrome
Kekse
Sprachen
کوردیی ناوەڕاست
کرمانجی
Kurmancî
هەورامی
Zazakî
English
Français
Deutsch
عربي
فارسی
Türkçe
Nederlands
Svenska
Español
Italiano
עברית
Pусский
Fins
Norsk
日本人
中国的
Հայերեն
Ελληνική
لەکی
Azərbaycanca
Mein Konto
Anmelden
Mitgliedschaft!
Passwort vergessen!
Suchen Registrierung der Artikel Instrumente (Hilfsmittel) Sprachen Mein Konto
Erweiterte Suche
Bibliothek
Kurdische Namen
Chronologie der Ereignisse
Quellen
Geschichte
Benutzer Sammlungen
Aktivitäten
Suche Hilfe?
Kurdipedische Publikationen
Video
Klassifikation
Zufälliger Artikel!
Registrierung neuer artikel
Bild senden
Umfrage
Ihre Kommentare
Kontakt
Welche Informationen brauchen wir!
Standards
Nutzungsbedingungen
Artikel Qualität
Über
Kurdipedi Archivare
Artikel über uns!
Fügen Sie Kurdipedia auf Ihre Website hinzu
E-Mail hinzufügen / löschen
Besucherstatistiken
Artikel Statistik
Schriftarten-Wandler
Kalender-Konverter
Rechtschreibkontrolle
Sprachen und Dialekte der Seiten
Tastatur
Lebenslauf Nützliche Links
Kurdipedia extension for Google Chrome
Kekse
کوردیی ناوەڕاست
کرمانجی
Kurmancî
هەورامی
Zazakî
English
Français
Deutsch
عربي
فارسی
Türkçe
Nederlands
Svenska
Español
Italiano
עברית
Pусский
Fins
Norsk
日本人
中国的
Հայերեն
Ελληνική
لەکی
Azərbaycanca
Anmelden
Mitgliedschaft!
Passwort vergessen!
        
 kurdipedia.org 2008 - 2024
 Über
 Zufälliger Artikel!
 Nutzungsbedingungen
 Kurdipedi Archivare
 Ihre Kommentare
 Benutzer Sammlungen
 Chronologie der Ereignisse
 Aktivitäten - Kurdipedia
 Hilfe
Neue Artikel
Bibliothek
30 Jahre PKK-Verbot
17-11-2024
هەژار کامەلا
Bibliothek
Rückgeführte ausländische terroristische KämpferInnen und ihre Familien: Erkenntnisse zu P/CVE in Europa
07-11-2024
هەژار کامەلا
Bibliothek
Literaturrecherche zu Migration / Integration / Exil der KurdInnen
06-11-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Pazarcık (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Nurhak (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Göksun (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Elbistan (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Ekinözü (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Çağlayancerit (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Andırın (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Statistik
Artikel
  531,087
Bilder
  113,078
PDF-Buch
  20,683
verwandte Ordner
  108,661
Video
  1,641
Sprache
کوردیی ناوەڕاست - Central Kurdish 
291,503
Kurmancî - Upper Kurdish (Latin) 
91,097
هەورامی - Kurdish Hawrami 
66,388
عربي - Arabic 
32,780
کرمانجی - Upper Kurdish (Arami) 
20,222
فارسی - Farsi 
11,616
English - English 
7,804
Türkçe - Turkish 
3,689
Deutsch - German 
1,809
لوڕی - Kurdish Luri 
1,690
Pусский - Russian 
1,144
Français - French 
349
Nederlands - Dutch 
131
Zazakî - Kurdish Zazaki 
91
Svenska - Swedish 
72
Polski - Polish 
56
Español - Spanish 
55
Italiano - Italian 
52
Հայերեն - Armenian 
52
لەکی - Kurdish Laki 
37
Azərbaycanca - Azerbaijani 
27
日本人 - Japanese 
21
中国的 - Chinese 
20
Norsk - Norwegian 
18
Ελληνική - Greek 
16
עברית - Hebrew 
16
Fins - Finnish 
12
Português - Portuguese 
10
Тоҷикӣ - Tajik 
9
Ozbek - Uzbek 
7
Esperanto - Esperanto 
7
Catalana - Catalana 
6
Čeština - Czech 
5
ქართველი - Georgian 
5
Srpski - Serbian 
4
Kiswahili سَوَاحِلي -  
3
Hrvatski - Croatian 
3
балгарская - Bulgarian 
2
हिन्दी - Hindi 
2
Lietuvių - Lithuanian 
2
қазақ - Kazakh 
1
Cebuano - Cebuano 
1
ترکمانی - Turkman (Arami Script) 
1
Gruppe
Deutsch
Artikel 
1,012
Bibliothek 
360
Biografie 
260
Plätze 
112
Dokumente 
38
Märtyrer 
17
Veröffentlichungen 
6
Archäologische Stätten 
1
Parteien und Verbände 
1
Video 
1
Die Frauenfrage 
1
Repositorium
MP3 
328
PDF 
32,525
MP4 
2,758
IMG 
207,942
∑   Alles zusammen  
243,553
Suche nach Inhalten
Artikel
Massaker in Dêrik: Journali...
Bibliothek
Der türkische Krieg gegen d...
Bibliothek
IPPNW-Delegationsreise in d...
Plätze
Afrin
Bibliothek
Aysha
Die Anfal-Operation gegen die Kurden im Irak (1988-1989)
Kurdipedia ist das größte Projekt zur Archivierung unserer Informationen.
Gruppe: Artikel | Artikel Sprache: Deutsch - German
Teilen Sie
Facebook0
Twitter0
Telegram0
LinkedIn0
WhatsApp0
Viber0
SMS0
Messenger0
E-Mail0
Copy Link0
Rangliste Artikel
Ausgezeichnet
Sehr gut
Durchschnitt
Nicht schlecht
Schlecht
Zu meinen Favoriten hinzufügen
Schreiben Sie Ihren Kommentar zu diesem Artikel!
Geschichte des Items
Metadata
RSS
Suche im Google nach Bildern im Zusammenhang mit dem gewählten Artikel!
Googeln Sie das ausgewählte Thema.
کوردیی ناوەڕاست - Central Kurdish0
Kurmancî - Upper Kurdish (Latin)0
English - English0
عربي - Arabic0
فارسی - Farsi0
Türkçe - Turkish0
עברית - Hebrew0
Español - Spanish0
Français - French0
Italiano - Italian0
Nederlands - Dutch0
Svenska - Swedish0
Ελληνική - Greek0
Azərbaycanca - Azerbaijani0
Catalana - Catalana0
Čeština - Czech0
Esperanto - Esperanto0
Fins - Finnish0
Hrvatski - Croatian0
Lietuvių - Lithuanian0
Norsk - Norwegian0
Ozbek - Uzbek0
Polski - Polish0
Português - Portuguese0
Pусский - Russian0
Srpski - Serbian0
балгарская - Bulgarian0
қазақ - Kazakh0
Тоҷикӣ - Tajik0
Հայերեն - Armenian0
हिन्दी - Hindi0
ქართველი - Georgian0
中国的 - Chinese0
日本人 - Japanese0

Exhumierte Schuhe eines Kindes, das Opfer des Chemiewaffeneinsatzes in Anfa...

Exhumierte Schuhe eines Kindes, das Opfer des Chemiewaffeneinsatzes in Anfa...
„Geruch von Müll und süßen Äpfeln“ – das titelte Spiegel Online am 15.-03-2013 anlässlich des 25. Jahrestages des irakischen Giftgasangriffs auf das kurdische Dorf Halabja. Der Artikel erinnerte an das grausame Sterben von 5.000 kurdischen Dorfbewohner*innen in Halabja, nachdem der irakische Herrscher Saddam Hussein den Einsatz von Giftgas gegen die kurdische Zivilbevölkerung befohlen hatte. Der Spiegel schrieb, dass die anschließende Empörung des Westens „so groß wie heuchlerisch“ gewesen sei. Jahrelang hatten westliche Regierungen die Waffenindustrie des irakischen Regimes beliefert. Auch die Bundesregierung hatte massenhaft Bestandteile für die Produktion von chemischen Waffen in den Irak exportiert. Wie konnte es so weit kommen?

„Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“
In der Spätphase des Iran-Irak-Krieges (1980-1988) ging das irakische Militär im Februar 1988 in der Operation „Anfal“ gegen im Norden Iraks lebende Kurden und andere nichtarabische Minderheiten (Assyrer, Jesiden) vor. Die zwei größten kurdischen Organisationen hatten sich im Krieg mit dem Iran verbündet. Schon in der Vergangenheit waren die Kurden Opfer von Massenverbrechen und ethnischen Vertreibungen durch die irakische Regierung geworden. Nun sollten sie im Rahmen der Operation Anfal aus Teilen Nordiraks endgültig „ausgelöscht“ werden. Anschließend sollten die Regionen „arabisiert“ werden.
Von Februar bis September 1988 dauerte die Anfal-Operation. Im Verlauf zerstörte das irakische Militär massenhaft kurdische Siedlungen und massakrierte kurdische Zivilist*innen, vor allem Männer in kampffähigem Alter. Besonders grausam war dabei der Einsatz chemischer Waffen – der wohl größte seit Ende des 1. Weltkrieges. Der Chemiewaffenangriff auf das kurdische Dorf Halabja am 16. März 1988 zog schließlich das Aufsehen der Weltöffentlichkeit auf sich. Dem Angriff fielen 5.000 Menschen zum Opfer. Human Rights Watch spricht von insgesamt 50.000 bis 100.000 Opfern der Anfal-Operation. Die Massenverbrechen endeten im September 1988, nachdem der größte Teil der ehemaligen kurdischen Gebiete „entsiedelt“ worden war.

Deutsche Reaktionen auf die#Anfal-Operation#
Je länger der Iran-Irak-Krieg andauerte, desto mehr Berichte über den Einsatz deutscher Waffengüter gab es. So berichtete im September 1987 ein dpa-Journalist, dass er einen Panzer deutscher Produktion in den Händen iranischer Streitkräfte gesichtet hatte. 1986 und 1987 stellte die oppositionelle SPD-Fraktion einen Antrag um den Konflikt und die deutsche Rolle darin im Bundestag zu diskutieren. Jedoch wurde erst im Mai 1988, nach Bekanntwerden des Giftgasangriffs in Halabja, über eine mögliche Verwicklung der BRD im Bundestag gesprochen. Vorausgegangen war die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen, in der die Regierung zu Hinweisen auf die illegale und legale Beteiligung deutscher Firmen am Krieg bedrängt wurde.

In der anschließenden Bundestagsdebatte machten oppositionelle Abgeordnete von SPD und Grünen deutlich, dass sie die BRD wegen erster Erkenntnisse zur Lieferung deutscher Waffengüter für mitschuldig am Krieg befanden. Zu diesem Zeitpunkt war das ganze Ausmaß deutscher Beteiligung noch nicht bekannt. Ebenso übte die Opposition scharfe Kritik am irakischen Regime und bezichtigte es der jahrelangen „systematischen Vergasung kurdisch und assyrisch-christlicher Siedlungsgebiete“. Auch die Abgeordneten der CDU/CSU-FDP Regierungskoalition schlossen sich der klaren Kritik am Einsatz von Chemiewaffen an, allerdings ohne die Iraker als Hauptverantwortliche auszumachen. Zudem kündigten Regierungsabgeordnete an, dass sich die Bundesrepublik in den Vereinten Nationen für ein weltweites Chemiewaffenverbot einsetzen würde. In einer Plenardebatte vom September 1988 beschrieb ein SPD-Abgeordneter dann auch das Vorgehen der irakischen Regierung gegen die Kurden als „Völkermord“.

Deutsche Medien zeigten sich schockiert vom irakischen Giftgaseinsatz. So sprach die Badische Zeitung von einem „derzeit wohl einmaligen Kriegsverbrechen“. Infolge der durch den Chemiewaffeneinsatz offensichtlich gewordenen Verfolgung der Kurden widmeten sich deutsche Medien ausgiebig ihrer aktuellen Situation und Geschichte. In ihrer Berichterstattung sympathisierten deutsche Journalist*innen klar mit den von Vertreibung und Rassismus geplagten Kurden. Als der deutschen Bevölkerung durch Medienberichte dämmerte, wie sehr die BRD in die irakische Chemiewaffenproduktion verstrickt war, wuchs vor dem Hintergrund der genannten Sympathie Empörung. In einem Artikel über verschleppte Ermittlungen zu deutschen Chemielieferungen zitierte der Spiegel einen Mitarbeiter der deutschen Ärzteorganisation „medico international“ mit den Worten: „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“. Der Zeit-Journalist Theo Sommer verdeutlichte die besondere Verantwortung der Bundesrepublik im Umgang mit Giftgas mit einem Verweis auf die deutsche Geschichte: Erinnert Euch an den deutschen Einsatz von Giftgas im 1. Weltkrieg, erinnert Euch an Belzec, Treblinka und Auschwitz.

Das Thema Chemiewaffen war nun endgültig als Problem in der Politik und Öffentlichkeit angekommen. So wurde Deutschland der erste Staat der Welt, der verbindlich auf Herstellung, Weitergabe und Einsatz von Chemiewaffen verzichtete. Im Zuge der Wiedervereinigung kam heraus, dass die DDR irakische Soldat*innen zum Einsatz von Chemiewaffen ausgebildet hatte. Zudem kamen immer mehr Informationen zum Beitrag deutscher Firmen zur irakischen Kriegsmaschinerie und zum demgegenüber mindestens grob fahrlässigen Verhalten der Bundesregierung ans Licht. Die Opposition und kritische Medien stellten die Regierung dafür an den Pranger. Das vernichtende Urteil einer PDS-Abgeordneten lautete: „Die Maxime der Genehmigungspraxis [für Waffenexporte] ist schlicht: im Zweifel für den Export“. In einem Artikel vom 15. März 1991 sprach die „Zeit“ gar von einem jahrelangen „Betrug“ der Bundestagsabgeordneten durch die Bundesregierung. Der lange erwartete Bericht der Regierung bestätigte zwar die illegale Beteiligung einer Reihe von deutschen Firmen an der irakischen Waffenproduktion, umging allerdings die Frage der strukturellen Ursachen für die laxen Exportkontrollen.

Das Ende der Anfal-Operation im September 1988 bedeutete nicht das Ende des Leidenswegs der Kurden. Auch nachdem große Teile der irakisch-kurdischen Bevölkerung aus vielen Gebieten Nordiraks vertrieben und getötet worden waren, hielten die Angriffe der irakischen Armee auf kurdische Stellungen an. Hinzu kam, dass in den kurdischen Gebieten der Türkei Kämpfe zwischen dem türkischen Militär und kurdischen Gruppen ausbrachen, die die kurdischen Flüchtlinge aus dem Irak oft in Mitleidenschaft zogen. Angesichts dessen blieb die Situation der Kurden im Bundestag und in den deutschen Medien präsent und wurde insbesondere an den Jahrestagen des Giftgasangriffs in Halabja aufgegriffen. Die Bundesregierung setzte sich mit humanitären Hilfsleistungen für kurdische Flüchtlinge ein (bis 1991 80 Millionen DM) und fuhr gegenüber der irakischen Regierung einen harten Kurs. Doch gegenüber der Brutalität gegen kurdische Zivilist*innen durch die Türkei, wichtiger Partner in Wirtschaft und NATO, zeigte sich die deutsche Regierung trotz der geäußerten Kritik deutlich nachgiebiger.

Nach 1992 verschwand das Thema eines Völkermords an den Kurden zunächst aus der deutschen Öffentlichkeit. Erst 1997 und 1998 erschienen wieder nennenswerte Meldungen dazu. So schrieb die „Sueddeutsche“ 1997, dass bis zu 70% der Giftgasproduktionsanlagen im Irak aus der Bundesrepublik stammten. Anfang 1998 gab es europaweit Diskussionen um die Aufnahme von kurdischen Flüchtlingen vor allem aus der Türkei, in denen die Bundesregierung sich gegen eine weitere Aufnahme sperrte. Medico international erklärte 1998, dass „deutsche Firmen für diese chemischen Waffen die Technologie und die wissenschaftliche Grundlage“ geliefert hatten. Dennoch erklärte die Bundesregierung 2001 in einer Antwort auf eine kleine Anfrage der damaligen PDS (heute Linke), dass die „ausschließliche Verantwortung für die Vorfälle von Halabja“ bei der irakischen Regierung liege und dass eine „wie immer geartete Mitverantwortung der Bundesregierung“ nicht bestehe. Auch im Jahr 2008 lehnte die regierende Große Koalition (SPD, CDU/CSU) anlässlich des 20. Jahrestages des Angriffs auf Halabja einen Antrag der Opposition ab, wonach die Bundesregierung offiziell eine Mitverantwortung und das bis dahin bestehende Ausbleiben von Entschädigungszahlungen erkennen müsste. Diese Position wiederholte die schwarz-gelbe Koalition 2010 und machte darüber hinaus erneut deutlich, dass die BRD die Anfal-Operation und den Giftgasangriff von Halabja nicht als Genozid anerkenne.

Die letzte ausführliche Auseinandersetzung mit dem Völkermord an den Kurden fand im Bundestag 2013 statt, zum 25. Jahrestag des Halabja-Angriffs. Die Konfliktlinien blieben dabei bestehen: Zum wiederholten Male versuchte die Opposition, im Namen des Bundestags den Völkermord an den Kurden anzuerkennen. Die Regierung äußerte dieses Mal zwar ein „tiefes Bedauern“ über die „illegalen Lieferungen deutscher Firmen“ für die Chemiewaffenproduktion. Sie weigerte sich jedoch weiterhin die Wörter „Völkermord“ oder „Genozid“ in den Mund zu nehmen, wahrscheinlich um möglichen Entschädigungszahlungen auszuweichen. Damit erkennt die Bundesrepublik bis heute nicht offiziell den Völkermord an den Kurden an, während andere Parlamente, z.B. das britische, norwegische oder kanadische, dies bereits getan haben.

Mit Blick auf die letzten 30 Jahre zeichnet sich ab, dass die deutsche Politik in einer Mischung aus Entschlossenheit, Mitgefühl und jahrelanger Selbsttäuschung auf die Anfal-Operation reagierte. Als deutsche und ausländische Medien wiederholt aufzeigten, wie tief deutsche Firmen im Sumpf der irakischen Chemiewaffenproduktion steckten und wie wenig die bestehenden Exportkontrollmechanismen griffen, wurde Politik und Bevölkerung langsam klar, dass auch Deutschland eine Mitverantwortung zu tragen hatte und dementsprechend seine Exportpraxis stärker einschränken müsste.

Quellen
Weitere Beiträge von Genocide Alert zum Thema
» Deutschland und die Umsetzung der Schutzverantwortung (Responsibility to Protect)
Verweise im Text

Spiegel (2013): Geruch von Müll und sauen Äpfeln. URL: http://www.spiegel.de/einestages/giftgasangriff-auf-halabdscha-1988-a-951065.html
Human Rights Watch (1993): Chapter One: Ba’athis and Kurds. Genocide in Iraq. The Anfal Campaign Against the Kurds. URL: https://www.hrw.org/reports/1993/iraqanfal/ANFAL1.htm.
Human Rights Watch (1993): Chapter One: Ba’athis and Kurds. Genocide in Iraq. The Anfal Campaign Against the Kurds. URL: https://www.hrw.org/reports/1993/iraqanfal/ANFAL1.htm.
Spiegel 2013
Human Rights Watch (1993): Chapter Three: First Anfal: The Siege of Sergalou and Bergalou, February 23-March 19, 1988. URL: https://www.hrw.org/reports/1993/iraqanfal/ANFAL3.htm
Human Rights Watch (2003): „Genocide in Iraq – The Anfal Campaign Against the Kurds“. URL: https://www.hrw.org/legacy/english/docs/2006/08/14/iraq13979_txt.htm
Deutscher Bundestag (1988): Drucksache 11/2280. URL: http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/11/022/1102280.pdf.
Protokoll der Plenarsitzung vom 19.5.1988. URL: http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/11/11080.pdf.
Deutscher Bundestag (1988): Drucksache 11/2280. URL: http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/11/022/1102280.pdf.
Protokoll der Plenarsitzung vom 19.5.1988. URL: http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/11/11080.pdf.
Protokoll der Plenarsitzung vom 19.5.1988. URL: http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/11/11080.pdf.
Protokoll der Plenarsitzung vom 21.9.1988. URL: http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/11/11093.pdf.
Deutscher Bundestag (1988): Drucksache 11/2247. URL: http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/11/022/1102247.pdf.
Zeit Online (1988): Politik der verbrannten Erde. URL: http://www.zeit.de/1988/37/politik-der-verbrannten-erde/komplettansicht.
Spiegel (1988): Ruhig schlafen. URL: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13529771.html.
Zeit Online (1989): Gelbkreuz und Schweres Wasser. URL: http://www.zeit.de/1989/03/gelbkreuz-und-schweres-wasser/komplettansicht.
Deutscher Bundestag (1990): Drucksache 11/6781. URL: http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/11/067/1106781.pdf.
Deutscher Bundestag (1991): Drucksache 12/282. URL: http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/12/002/1200282.pdf.
Protokoll der Plenarsitzung vom 11.10.1991. URL: http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/12/12048.pdf.
Zeit Online (1991): Betrug im Bundestag. URL: http://www.zeit.de/1991/12/betrug-im-bundestag/komplettansicht.
Deutscher Bundestag (1991): Drucksache 12/487. URL: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/12/004/1200487.pdf.
Protokoll der Plenarsitzung vom 7.11.1991. URL: http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/12/12054.pdf.
Protokoll der Plenarsitzung vom 7.11.1991. URL: http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/12/12054.pdf.
Protokoll der Plenarsitzung vom 7.11.1991. URL: http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/12/12054.pdf.
Deutscher Bundestag (2000): Drucksache 14/2916. URL: http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/14/029/1402916.pdf.
Migration & Bevölkerung (1998): Streit um kurdische Flüchtlinge und das Schengener Abkommen. URL: http://www.migration-info.de/artikel/1998-01-29/streit-um-kurdische-fluechtlinge-und-schengener-abkommen
Deutscher Bundestag (2000): Drucksache 14/2808. URL: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/14/028/1402808.pdf.
Deutscher Bundestag (2001): Drucksache 14/5720. URL: http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/14/057/1405720.pdf.
Deutscher Bundestag (2008): Drucksache 16/9150. URL: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/091/1609150.pdf.
Deutscher Bundestag (2010): Drucksache 17/1022. URL: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/010/1701022.pdf.
Protokoll der Plenarsitzung vom 14.3.2013. URL: http://dipbt.bundestag.de/doc/btp/17/17228.pdf.[1]

Dieser Artikel wurde bereits 1,407 mal angesehen
Schreiben Sie Ihren Kommentar zu diesem Artikel!
HashTag
Quellen
[1] Website | Deutsch | genocide-alert.de
Verlinkte Artikel: 20
Gruppe: Artikel
Artikel Sprache: Deutsch
Art der Veröffentlichung: Born-digital
Dialekt: Deutsch
Dokumenttyp: Ursprache
Technische Metadaten
Artikel Qualität: 99%
99%
Hinzugefügt von ( هەژار کامەلا ) am 14-04-2023
Dieser Artikel wurde überprüft und veröffentlicht von ( سارا ک ) auf 14-04-2023
Dieser Artikel wurde kürzlich von ( سارا ک ) am 14-04-2023 aktualisiert
Titel des Artikels
Dieser Artikel ist gemäss Kurdipedia noch nicht finalisiert
Dieser Artikel wurde bereits 1,407 mal angesehen
Kurdipedia ist die grösste Quelle für Informationen
Biografie
Adnan Koucher
Biografie
Sebahat Tuncel
Biografie
Saya Ahmad
Artikel
Auftrittsverbot für kurdische Musikerin Xecê
Artikel
Ein Jahr Gefängnis für kurdisches Lied
Biografie
Dilan Yeşilgöz
Bibliothek
30 Jahre PKK-Verbot
Artikel
Aus Hewlêr verbannte HDP-Vertreter geben Erklärung ab
Biografie
Gülistan Gürbey
Bibliothek
Literaturrecherche zu Migration / Integration / Exil der KurdInnen
Biografie
Kemal Bozay
Archäologische Stätten
Stadtmauer von Diyarbakır
Bibliothek
Rückgeführte ausländische terroristische KämpferInnen und ihre Familien: Erkenntnisse zu P/CVE in Europa
Biografie
Amed Sherwan
Biografie
Leyla Îmret
Bibliothek
Die Kurden - ein Volk in drei Nationen
Bibliothek
Şingal 2014: Der Angriff des „Islamischen Staates“, der Genozid an den Êzîdî und die Folgen
Biografie
Sherko Fatah
Artikel
Bürgermeister Cevdet Konak: Dersim wird niemals kapitulieren
Biografie
Sefik Tagay
Artikel
Mazlum Abdi: Einheit ist mehr denn je notwendig

Actual
Artikel
Massaker in Dêrik: Journalist Isam Abdullah getötet
20-11-2022
هەژار کامەلا
Massaker in Dêrik: Journalist Isam Abdullah getötet
Bibliothek
Der türkische Krieg gegen die kurdische Selbstbestimmung
26-05-2023
هەژار کامەلا
Der türkische Krieg gegen die kurdische Selbstbestimmung
Bibliothek
IPPNW-Delegationsreise in die Türkei 2010
22-11-2023
هەژار کامەلا
IPPNW-Delegationsreise in die Türkei 2010
Plätze
Afrin
22-09-2024
هەژار کامەلا
Afrin
Bibliothek
Aysha
08-10-2024
هەژار کامەلا
Aysha
Neue Artikel
Bibliothek
30 Jahre PKK-Verbot
17-11-2024
هەژار کامەلا
Bibliothek
Rückgeführte ausländische terroristische KämpferInnen und ihre Familien: Erkenntnisse zu P/CVE in Europa
07-11-2024
هەژار کامەلا
Bibliothek
Literaturrecherche zu Migration / Integration / Exil der KurdInnen
06-11-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Pazarcık (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Nurhak (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Göksun (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Elbistan (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Ekinözü (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Çağlayancerit (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Andırın (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Statistik
Artikel
  531,087
Bilder
  113,078
PDF-Buch
  20,683
verwandte Ordner
  108,661
Video
  1,641
Sprache
کوردیی ناوەڕاست - Central Kurdish 
291,503
Kurmancî - Upper Kurdish (Latin) 
91,097
هەورامی - Kurdish Hawrami 
66,388
عربي - Arabic 
32,780
کرمانجی - Upper Kurdish (Arami) 
20,222
فارسی - Farsi 
11,616
English - English 
7,804
Türkçe - Turkish 
3,689
Deutsch - German 
1,809
لوڕی - Kurdish Luri 
1,690
Pусский - Russian 
1,144
Français - French 
349
Nederlands - Dutch 
131
Zazakî - Kurdish Zazaki 
91
Svenska - Swedish 
72
Polski - Polish 
56
Español - Spanish 
55
Italiano - Italian 
52
Հայերեն - Armenian 
52
لەکی - Kurdish Laki 
37
Azərbaycanca - Azerbaijani 
27
日本人 - Japanese 
21
中国的 - Chinese 
20
Norsk - Norwegian 
18
Ελληνική - Greek 
16
עברית - Hebrew 
16
Fins - Finnish 
12
Português - Portuguese 
10
Тоҷикӣ - Tajik 
9
Ozbek - Uzbek 
7
Esperanto - Esperanto 
7
Catalana - Catalana 
6
Čeština - Czech 
5
ქართველი - Georgian 
5
Srpski - Serbian 
4
Kiswahili سَوَاحِلي -  
3
Hrvatski - Croatian 
3
балгарская - Bulgarian 
2
हिन्दी - Hindi 
2
Lietuvių - Lithuanian 
2
қазақ - Kazakh 
1
Cebuano - Cebuano 
1
ترکمانی - Turkman (Arami Script) 
1
Gruppe
Deutsch
Artikel 
1,012
Bibliothek 
360
Biografie 
260
Plätze 
112
Dokumente 
38
Märtyrer 
17
Veröffentlichungen 
6
Archäologische Stätten 
1
Parteien und Verbände 
1
Video 
1
Die Frauenfrage 
1
Repositorium
MP3 
328
PDF 
32,525
MP4 
2,758
IMG 
207,942
∑   Alles zusammen  
243,553
Suche nach Inhalten
Kurdipedia ist die grösste Quelle für Informationen
Biografie
Adnan Koucher
Biografie
Sebahat Tuncel
Biografie
Saya Ahmad
Artikel
Auftrittsverbot für kurdische Musikerin Xecê
Artikel
Ein Jahr Gefängnis für kurdisches Lied
Biografie
Dilan Yeşilgöz
Bibliothek
30 Jahre PKK-Verbot
Artikel
Aus Hewlêr verbannte HDP-Vertreter geben Erklärung ab
Biografie
Gülistan Gürbey
Bibliothek
Literaturrecherche zu Migration / Integration / Exil der KurdInnen
Biografie
Kemal Bozay
Archäologische Stätten
Stadtmauer von Diyarbakır
Bibliothek
Rückgeführte ausländische terroristische KämpferInnen und ihre Familien: Erkenntnisse zu P/CVE in Europa
Biografie
Amed Sherwan
Biografie
Leyla Îmret
Bibliothek
Die Kurden - ein Volk in drei Nationen
Bibliothek
Şingal 2014: Der Angriff des „Islamischen Staates“, der Genozid an den Êzîdî und die Folgen
Biografie
Sherko Fatah
Artikel
Bürgermeister Cevdet Konak: Dersim wird niemals kapitulieren
Biografie
Sefik Tagay
Artikel
Mazlum Abdi: Einheit ist mehr denn je notwendig

Kurdipedia.org (2008 - 2024) version: 16.08
| Kontakt | CSS3 | HTML5

| Generationszeit Seite: 0.672 Sekunde(n)!