Der tödliche Angriff auf Tourist:innen in Zaxo ist Teil des expansionistischen Diskurses der türkischen Regierung, dass auch Mossul und Kerkûk türkische Städte sind, sagt die HDP-Abgeordnete Dersim Dağ.
Die vom türkischen Staat in Zusammenarbeit mit der PDK durchgeführten Invasionsangriffe auf Südkurdistan gehen weiter. Bei diesen Angriffen werden Menschen aus der Zivilbevölkerung getötet, die Natur wird nachhaltig zerstört. Zuletzt sind in Zaxo neun Tourist:innen ums Leben gekommen, darunter auch Kinder. Die HDP-Abgeordnete Dersim Dağ hat sich gegenüber ANF in Amed (tr. Diyarbakir) dazu geäußert.
Dağ wies darauf hin, dass Südkurdistan nicht das erste Mal von der Türkei angegriffen wird. Bereits im letzten Jahr habe eine umfangreiche Operation stattgefunden. Das Ziel der Angriffe seien die Errungenschaften der Kurdinnen und Kurden und die Liquidierung des kurdischen Freiheitskampfes.
„Die PDK ist die Projektion der AKP/MHP“
Mit Verweis auf die Kollaboration der vom Barzanî-Clan dominierten Partei PDK mit dem türkischen Staat erklärte Dersim Dağ zu dem tödlichen Angriff am Mittwoch auf eine Ferienanlage in Zaxo: „Es handelt sich um einen Anschlag, der gemeinsam von AKP-MHP und PDK durchgeführt wurde. Die PDK macht ihr Gebiet mit ihren eigenen Händen für Invasionsangriffe zugänglich. Ihre Zusammenarbeit mit der türkischen Regierung war noch nie so intensiv wie heute. Die PDK ist zum Projektionsobjekt der AKP-MHP in Südkurdistan geworden. Heute ist im Süden nicht die Politik der PDK, sondern die der AKP-MHP in Kraft. Der türkische Staat will Südkurdistan besetzen und hält seine Präsenz dort aufrecht.
„Das Ziel sind die kurdischen Errungenschaften“
Die HDP-Abgeordnete unterstrich, dass die Angriffe in Kurdistan auf die „Vollendung des Völkermords an den Kurdinnen und Kurden seien: „Dieser Krieg ist ein Krieg gegen das kurdische Volk. Es sollte auch klar sein, dass es sich nicht um einen vorübergehenden Angriffs- und Besetzungsversuch handelt. Auch wenn die PDK dies nicht sehen will, sehen wir, dass diese Angriffe auf die Errungenschaften der Menschen im Süden abzielen. Denn wir haben gesehen, welchen Reflex die Türkei bei dem Unabhängigkeitsreferendum [2017 in Südkurdistan] gezeigt hat. Obwohl diese Angriffe als Angriff auf den kurdischen Freiheitskampf dargestellt werden, muss man wissen, dass sie im Grunde ein Produkt der Politik sind, den Völkermord in ganz Kurdistan zu vollenden. Denn wir sehen, dass im hundertsten Jahr der Republik das Bestreben, die Grenzen von Misak-ı Milli wiederherzustellen, in Kraft ist. Diese Angriffe sind Teil des Diskurses der Regierung, dass auch Mossul und Kerkûk türkische Städte sind.“
„Das kurdische Volk wird den Verrat der PDK nicht vergessen“
Zu dem Angriff in Zaxo erklärte die HDP-Abgeordnete Dersim Dağ: „Bereits bei früheren Anschlägen haben immer wieder Zivilpersonen ihr Leben verloren. Jetzt ist es in Zaxo geschehen. Die PDK hat keine eindeutige Reaktion auf die Türkei wegen dieses Massakers gezeigt. In diesem Sinne ist auch die PDK verantwortlich. Sie wird niemals in der Lage sein, dem kurdischen Volk gegenüber Rechenschaft abzulegen, denn die Kurdinnen und Kurden werden dies nie vergessen. Wenn der Tag kommt, wird die PDK dem kurdischen Volk nicht mehr gegenübertreten können. Sie wird ein schwarzer Fleck in der kurdischen Geschichte bleiben. Die Kurdinnen und Kurden werden den Verrat der PDK nicht vergessen und werden sie früher oder später zur Rechenschaft ziehen.[1]