Zwei Aktivisten sind von Sicherheitskräften der südkurdischen PDK verschleppt worden. Sie hatten versucht, in Hewlêr gegen das türkische Massaker von Zaxo zu protestieren. Bis jetzt fehlt von ihnen jede Spur.
Am 22. Juli sollte im südkurdischen Hewlêr (Erbil) eine Protestkundgebung wegen des Massakers von Zaxo stattfinden. Zwei Tage zuvor hatte die türkische Armee von einem Stützpunkt in Südkurdistan aus eine Gruppe Tourist:innen auf einem Picknickplatz in der Nähe des Dorfes Perex (Parakh) im Distrikt Zaxo angegriffen und neun Personen, unter ihnen mehrere Kinder, getötet. Die mit dem türkischen Staat eng verbundene autokratisch regierende PDK ließ die Protestkundgebung in Hewlêr verbieten. Sechs Personen, die dennoch versuchten zu protestieren, wurden von bewaffneten PDK-Kräften festgenommen, am Abend aber wieder freigelassen. Die Telefone der Aktivisten Haytham Fuad Saleyî und Hogir Pîrbal wurden beschlagnahmt. Sie sollten die Telefone am nächsten Tag abholen. Seit sie versuchten, die Telefone zurückzubekommen, fehlt von ihnen jede Spur.
Der Anwalt Herêm Rifet erklärt dazu: „Von beiden Aktivisten gibt es keine Nachricht. Die Sicherheitskräfte geben uns keine Informationen über ihren Aufenthaltsort. Sie geben an, die Akten der beiden an die Polizei geschickt zu haben. Bis jetzt ist unbekannt, wo sich die Aktivisten befinden.“[1]