Am 3. August jährt sich der Beginn des IS-Genozids an der ezidischen Bevölkerung #Şengals#. Die Journalistin Marlene Förster wird an diesem Tag zu Gast im Hamburger „TATORT #Kurdistan# Café” sein und zur Situation der Ezidinnen und #Eziden# sprechen.
Am 3. August jährt sich der Beginn des 74. Genozids an der ezidischen Bevölkerung im Şengal. 2014 griff der sogenannte Islamische Staat (IS) die Ezid:innen dort an, massakrierte tausende von Menschen und verschleppte etwa 7000 Frauen in die Sklaverei. Zuvor hatten sich das irakische Militär und die Peschmerga der kurdischen Autonomieregierung zurückgezogen und die Bevölkerung den Angreifern überlassen. Eine Handvoll dürftig bewaffneter Zivilist:innen, Kämpfer:innen der Guerilla der PKK sowie der YPG/YPJ ermöglichten einen Fluchtweg in das Şengal-Gebirge und nach Nordostsyrien. Noch heute sind die Auswirkungen des Genozids in der Region massiv. Bislang wurden 81 Massengräber lokalisiert, viele Frauen befinden sich noch heute in der Gewalt von IS-Anhänger:innen und tausende Menschen gelten als vermisst.
Die Journalistin Marlene Förster sowie ihr slowenischer Kollege Matej Kavčič hielten sich zuletzt mehrere Monate in der Region auf, um zur gesellschaftlichen Entwicklung der ezidischen Gemeinschaft nach dem Genozid zu recherchieren. Im April wurden beide von der irakischen Armee verhaftet und nach einem Monat abgeschoben.
Am achten Jahrestag des Genozids ist Marlene Förster zu Gast in Hamburg. Im August-Café der Kampagne TATORT Kurdistan wird sie zur aktuellen Situation im Şengal – auch vor dem Hintergrund der fortlaufenden Angriffe –, von ihren Recherchen und den Strukturen der Selbstverwaltung berichten.
TATORT Kurdistan Café
Mittwoch, 3. August 2022, 19 Uhr
Centro Sociale, Sternstraße 2.[1]