AZADÎ e.V., Rechtshilfefonds für Kurdinnen und Kurden in Deutschland
Hansaring 82, 50670 Köln
Unterstützt wurde das Projekt von der Roten Hilfe – Bundesvorstand
Redaktion: Monika Morres
Layout: Holger Deilke; Titel: Joachim Römer / Holger Deilke
Oktober 2018
Trotz alledem! ist der Text eines vertonten Gedichtes von Ferdinand Freiligrath, das wiederum in Anlehnung an A Man’s a Man for A’ That von Robert Burns entstand. Der darin ausgedrückte Wunsch nach Gleichheit und Gerechtigkeit ließ es zu einer Hymne für sozialistische und sozialdemokratische Bewegungen wie der Bestrebungen nach Unabhängigkeit Schottlands und der weltweiten Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei werden.
Ferdinand Freiligrath übertrug Burns Gedicht 1843 und schrieb es nach der gescheiterten Revolution von 1848 um. Aufgrund der Kölner Zensur konnte er die Übersetzung erst in seinem Buch „Ein Glaubensbekenntniß“ (1844) veröffentlichen. Fünf Jahre nach der „Trotz Alledem“-Nachdichtung griff Freiligrath das Gedicht im Zuge der 1848er Ereignisse wieder auf. Am 6. Juni 1848 wurde diese Version in der von Karl Marx herausgegebenen „Neuen Rheinischen Zeitung“ (Köln) veröffentlicht, aber erst im 20.
Jahrhundert in Deutschland populär, unter anderem durch Liedermacher wie Wolf Biermann und Hannes Wader. Den Titel des Gedichts von Freiligrath verwandte Karl Liebknecht als geflügeltes Wort in der Überschrift seines letzten Artikels in »Die Rote Fahne« vom 15. Januar 1919.
Titelbild: Der 20 jährige Schlossergeselle Heinrich Glasewaldt und der 17- jährige Schlosserlehrling Ernst Zinna auf der Barrikade an der Ecke Jäger-/Friedrichstraße in Berlin. Federlithografie von Friedrich Wilhelm Heinrich Theodor Hosema.[1]