Autor: Perspektive Rojava / Solidaritätskomitee Münster
Erscheinungsort: Münster. Deutschland
Veröffentlichungsdatum: 2018
Seit dem Einmarsch der türkischen Armee und islamistischer Milizen in die nordsyrische Provinz Afrîn (Efrîn) ist Rojava die »Demokratische Föderation Nordsyrien« wieder verstärkt in den deutschen Medien ein Thema. Nicht zu Unrecht, denn Panzer und Granaten aus deutscher Produktion sind bei diesem Angriff mitverantwortlich für die leidvolle Zerstörung einer Region, die bisher von den Schrecken des Bürgerkriegs verschont geblieben war und als sicherer Hafen für 500.000 syrische Binnenflüchtlinge galt. In Afrîn wie auch in den Kantonen Kobanê und Cizîrê haben die Menschen die Gestaltung ihrer Lebensverhältnisse selbst in die Hand genommen. Dabei folgen sie keinem Oligarchen oder Klanchef, nein, sie haben sich von unten auf, basisdemokratisch organisiert. Sowohl ihre politische Repräsentation wie auch das gesamte gesellschaftliche Leben, Kultur, Sport, Bildung, Arbeit usw. sind hier in Selbstverwaltung organisiert. Natürlich ist nicht alles perfekt, aber alle haben hier die Chance, das mitzugestalten, was noch in Arbeit ist.[1]