Eine Kooperation von Maison du Futur, dem Verein Mesela, dem Historischen Museum Lausanne, der The Lausanne Project und Locus Globus.
Initialer Anlass für diese Koproduktion ist die Verbindung helvetischer Kultur und Politik mit der Geschichte Kurdistans im Kontext des Vertrags von Lausanne, der sich 2023 zum hundertsten Mal jährt. Bildende Kunst, partizipative und performative Theaterformen, Dialoge und interaktive Hörspiel-Formate verbinden sich mit innovativen Aspekten der kulturellen Teilhabe.
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Die Konferenz von Lausanne 1923
Im Jahr 1923 teilten die europäischen Siegermächte des 1. Weltkriegs das Osmanische Reich unter sich auf. Der Vertrag von Lausanne wurde am 24. Juli 1923 zwischen der Türkei sowie Grossbritannien, Frankreich, Italien, Japan, Griechenland, Rumänien und dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen im Palais de Rumine geschlossen. Tagungsort der Verhandlungen war das Schloss Ouchy.
Kein autonomes Gebiet für die Kurden
Im Vertrag von Lausanne wurden die heutigen Grenzen der Türkei und Griechenlands festgelegt. Mit diesem Vertrag konnte die Türkei, nachdem sie 1922 den Griechisch-Türkischen Krieg gewonnen hatte, die Bestimmungen des nach dem Ersten Weltkrieg abgeschlossenen Vertrags von Sèvres teilweise nach ihren Vorstellungen revidieren. Das Abkommen legalisierte die bereits vollzogene Vertreibung von Griechen bzw. Türken nachträglich und der Vertrag sicherte den Kurden, anders als von England versprochen, kein autonomes Gebiet zu. Bis heute sind die Kurden daher die grösste Volksgruppe ohne eigenes Land.
Eine Reflektion über die Folgen des Vertrags
2023 nehmen wir das hundertjährige Jubiläum des Vertrags zum Anlass, um über dessen Hintergründe und seine bis heute andauernden, schwerwiegenden Folgen für die kurdische Gemeinschaft zu diskutieren. Wir wollen mit kurdischen und Schweizer Politiker:innen und Künstler:innen die Aufmerksamkeit auf die Frage lenken, warum Kurdistan aufgeteilt wurde, welche Rolle die Schweiz im Prozess der Lösung des Konflikts einnehmen möchte und wie wir das Erbe des von Europa ausgehenden Kolonialismus aufarbeiten können.
Die Vorbildfunktion der Darstellenden Künste
«Kantone/Kantonê/Cantons» betreibt keine politische Propaganda, beschäftigt sich aber stark mit den Opfern, welche die kurdische Gemeinschaft in dieser Zeitspanne aufgrund dieser Grenzziehungen und der damit einhergehenden Konflikte zu erbringen hatte. Treibender Gedanke des Projekts ist der Ansatz, dass die Kultur, das Theater und die Künste durchaus Vorbild für gesellschaftliche Prozesse sein können und dass die „Künste“ kein Sammelbegriff für unterhaltende Reflexionen sind, sondern eher stets auch eine Lebenshaltung vertreten, die auch positive Effekte in die Gesellschaft ausstrahlt.
Keine Politisierung, sondern kulturelle Sensibilisierung
Wir verzichten auf einseitige Sichtweisen und lassen uns nicht von politischen Seiten instrumentalisieren. Das Projekt dient der kulturellen Sensibilisierung und der Wissensvermittlung. Wir zeigen anhand einer beispielhaften Kooperation von Autor:innen, Schauspieler:innen, bildenden Künstler:innen und Architekt:innen die Reichhaltigkeit und Unterschiede der beiden Kulturen auf, aber auch deren Gemeinsamkeiten. Im Zentrum stehen Themen wie Religion und Mythologie, nachhaltige Ökologie und progressiver Föderalismus. [1]