Autor: #Abdullah Öcalan#
Erscheinungsort: Berlin.Deutschland
Verleger: Herausgeber: Kurdistan Informations-Zentrum Kaiser Friedrich Str. 63
Veröffentlichungsdatum: September 2000
Zur Verteidigungsrede von Abdullah Öcalan
Prof. Norman Paech
Am 15-02- 1999 wurde Abdullah Öcalan auf dem Weg von der Residenz des griechischen Botschafters in Nairobi (Kenia) zum Flughafen entführt und in dem Flugzeug eines türkischen
Geschäftsmannes gefesselt in die Türkei gebracht. Ein Gangster-stück, welches eine wochenlange Odyssee zwischen Damaskus,Moskau, Amsterdam, Rom und Athen beendete – der kriminelle
Schlusspunkt unter einem wenig überzeugenden Kapitel europäi-scher Rechtskultur. Kein Staat wollte einem Mann Asyl gewähren,der darum nachsuchte und wie kein anderer politischer Flüchtling einen Anspruch auf eine Zuflucht gehabt hätte. Aber keine Regie-rung wollte seine Botschaft hören und sich ernsthaft auf die kur-dische Frage einlassen, als ginge sie die Tragödie des kurdischen Volkes an der Peripherie Europas nichts an. Sie wollten ihm nicht einmal die Möglichkeit der Verteidigung seiner Sache vor einem Internationalen Tribunal geben. Aus Angst, dass dann der ganze Umfang einer Jahrzehnte langen Unterdrückungs- und Vernich-tungsmaschinerie ihres NATO-Verbündeten der Weltöffentlichkeit präsentiert und in die Verhandlung eingebracht worden wäre, lie-ferten sie ihn der türkischen Gerichtsbarkeit aus. Dabei war ihnen nicht unbekannt, dass der Europäische Gerichtsho...[1]