Vertreter des US-Außenministeriums und der internationalen Anti-IS-Koalition sind mit#QSD# , MSD und Stammesführern zu einem Deeskalationsgespräch zur Beruhigung der Situation in Deir ez-Zor zusammengetroffen.
In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) ist am Sonntag eine US-Delegation für Deeskalationsgespräche zur Beruhigung der Situation in Deir ez-Zor eingetroffen. An der Zusammenkunft beteiligten sich von amerikanischer Seite der stellvertretende Staatssekretär für Angelegenheiten des Nahen Ostens, Ethan Goldrich, und Joel Vowell, Befehlshaber der „Combined Joint Task Force – Operation Inherent Resolve“ (CJTF-OIR), der internationalen Anti-IS-Koalition, sowie Vertreterinnen und Vertreter der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), des Demokratischen Syrienrats (MSD) und Stammesführer aus Deir ez-Zor.
Gefahren durch Einmischungen von außen
Wie die US-Botschaft in Syrien auf der Plattform X (ehemals Twitter) schrieb, stimmten alle Gesprächsbeteiligten darin überein, dass es wichtig sei, „auf die Beschwerden der Einwohner von Deir ez-Zor einzugehen“ und betonten potenzielle Gefahren für die Stabilität in der Region durch Einmischungen von außen. Das Treffen zwischen den US-Beamten und Beauftragten von QSD, MSD sowie Stammesvertretern fand nach tagelangen Kampfhandlungen zwischen Militärverbänden und Sicherheitskräften der AANES und Bewaffneten, die dem Sicherheitsapparat des syrischen Regimes, Iran-treuen Milizen und IS-Schläferzellen angehören und die in einige Dörfer am Ostufer des Euphrats eingesickert waren.
Durchsuchungsaktionen der QSD in Busayrah
IRGC-treue Miliz sorgt für Unruhe
Zuvor hatten die QSD am 27. August mit Unterstützung der US-geführten Anti-IS-Koalition eine Militäroperation mit dem Namen „Sicherheitsverstärkung am Ostufer des Euphrat, insbesondere in Deir ez-Zor, gestartet. Die Operation richtet sich gegen IS-Zellen, Zellen des Geheimdienstes des Assad-Regimes, Korruption und Drogenhandel. Am 30. August wurde der Kommandant des Militärrats von Deir ez-Zor, Ahmed al-Khubail, bekannt als Abu Khawla, wegen Korruption, Verwicklung in den Drogenhandel und Machtmissbrauch seines Amtes enthoben und festgenommen. Auch vier weitere Mitglieder des Militärrats wurden entlassen. Daraufhin war es zu schweren Gefechten zwischen den QSD und Bewaffneten aus dem engen Kreis von Abu Khawla sowie mit der Miliz von Nawaf al-Bashir gekommen, ein Anführer des syrischen Baqara-Stammes, der den iranischen Revolutionsgarden (IRGC) treu ergeben ist. Die Gruppierung ist am westlichen Euphratufer aktiv, das unter der Kontrolle der syrischen Regierungstruppen und der von Iran unterstützten Milizen steht.
Über 100 Tote und Verletzte
Nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) von Freitag kamen bei den Kampfhandlungen in Deir ez-Zor seit Anfang der Woche mindestens 52 Menschen ums Leben, darunter ein Kind und fünf weitere Zivilpersonen. Mindestens 58 Menschen sollen verletzt worden sein. „Zivile Todesopfer und Verletzte müssen unbedingt vermieden und die Lage so schnell wie möglich wieder entspannt werden“, forderten Goldrich und Vowell bei dem Deeskalationsgespräch von heute. Zudem bekräftigten sie die Bedeutung der „starken Partnerschaft“ der USA mit den QSD bei den Bemühungen um eine dauerhafte Niederlage der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS).
QSD: Shahil und Busayrah von bewaffneten Gruppen „gesäubert“
Nach Angaben des MSD gibt es starke Hinweise darauf, dass die Unruhen in Deir ez-Zor von iranisch unterstützten Milizen und dem syrischen Regime gesteuert werden, um in der gesamten Region Unruhe und Instabilität zu schaffen. Derweil teilten die QSD am Sonntag mit, dass die Kleinstädte Shahil (auch Al-Shuhayl) und Busayrah von den bewaffneten Gruppen „gesäubert“ worden seien. „Alle Fraktionen, die in den letzten Tagen Chaos in der Region angerichtet, Infrastruktureinrichtungen wie die Wasserversorgung und die Stadtverwaltung geplündert und die Stabilität beeinträchtigt haben, sind restlos vertrieben worden“, hieß es in einer vom Pressezentrum der QSD veröffentlichten Erklärung. Auch von der Truppe von Nawaf al-Bashir in der Region verlegten Sprengsätze und Landminen seien wieder geräumt worden.[1]