Der jüngere Bruder von Scheich Said kämpfte auch nach der Hinrichtung von Scheich Said und seinen 46 Freunden und der Niederschlagung des Aufstandes in der Region Serhad weiter. Er eilte im Jahre 1937 Dêrsim zur Hilfe, um die Dêrsimer beim Widerstand gegen den Genozid zu unterstützen. Es war Scheich Abdurrahim. Er machte sich mit einer Gruppe aus West-Kurdistan (Nord-Syrien) auf den Weg nach Dêrsim (Nord-Kurdistan). Nach einer langen Reise mit Hunger, Durst und Schlaflosigkeit erreichten sie die Ebene 'Desta Perxane' (Perhane Ovasi) in dem Dorf Salat des Landkreises Bismil, Provinz Amed, und legten eine Pause ein. Durch den Verrat eines Spitzels wurde die Gruppe von Scheich Abdurrahim von der türkischen Armee umzingelt. Es kam zu einem Gefecht. Um der Militäroperation der Armee zu entgehen, versteckten sie sich im Weizenfeld. Daraufhin steckten die Soldaten auf Befehl des türkischen Kommandanten das Weizenfeld in Brand. Am 20.-07-1937 verloren Scheich Abdurrahim und seine 16 Freunde mitten im Feuer durch den Angriff der türkischen Armee ihr Leben.
Die türkische Zeitung 'Tan Gazetesi' berichtete mit folgenden Worten von diesem Geschehnis: Eine Bande von Verschwörern wurde vernichtet. Unter den Getöteten befindet sich der Sohn von Scheich Said (gemeint ist Scheich Abdurrahim, der Bruder von Scheich Said). Die Landstreicher würden #Seyit Riza# zur Hilfe eilen. Aufgrund seiner mutigen Haltung im Widerstand wird Scheich Abdurrahim 'Şêrê Pîran' (Der Löwe von Piran) genannt. Laut dem Bericht der damaligen Zeitung starben 17 'Unruhestifter'. Es seien drei 'Banditen' geflohen. Vier weitere Personen hätte die Armee 'zur Vernunft' gebracht bzw. festgenommen. Ein Soldat der Gendarmerie sei ums Leben gekommen und ein Offizier leicht verletzt.
Quellen:
- Plattform für Kızılbaş Aleviten
- Şeyh Said Sohbeti – 3 Interview mit Azadî-Mitgliedern vom 02.09.2012
- Fesatci bir cete cenup hududu boyundaidam edildi - Auszug aus dem damaligen Bericht der Zeitung 'Tan' vom Juli 1937.[1]