Das KCK-Exekutivratsmitglied Zübeyir Aydar appelliert an die irakische Zentralregierung, Haltung gegenüber den türkischen Angriffen auf die südkurdische Region Metîna zu beziehen.
Der türkische Staat hat eine neue Invasion in Südkurdistan gestartet. Diese Invasion richtet sich gegen die von der Guerilla verteidigte Region Metîna in den Medya-Verteidigungsgebieten. Die irakische Regierung steht in engem diplomatischen Austausch mit Ankara und schweigt zu den Angriffen. Parallel zu den neuen Angriffen besucht der türkische Regimechef Erdoğan heute den Irak. Das Exekutivratsmitglied der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK), Zübeyir Aydar, warnte die irakische Regierung: „Saddam und die vorherigen irakischen Regierungen haben gegen die Kurden Krieg geführt und verloren. Der Irak hat großen Schaden erlitten. Aus diesen Erfahrungen muss gelernt werden.“ Gegenüber ANF analysieren Zübeyir Aydar und der Ko-Vorsitzende des Volkskongresses KONGRA-GEL, Remzi Kartal, die aktuellen türkischen Angriffe im Kontext des Erdoğan-Besuches in Bagdad.
Die irakische Regierung wird durch Militäroperationen unter Druck gesetzt
Zübeyir Aydar erklärte, der türkische Staat spreche von weiteren neuen Militäroperationen und bereite sich entsprechend vor: „Diese Operationen wurden zu einem bemerkenswerten Zeitpunkt gestartet, nämlich einen Tag bevor Erdoğan nach Bagdad reist. Mit dieser Operation wird also ein Druck an zwei Fronten aufgebaut. Auf der einen Seite richtet sich dieser gegen die Regierung in Südkurdistan und auf der anderen Seite gegen die irakische Zentralregierung. Auf diese Weise soll beiden klargemacht werden, dass sie entweder das Diktat der Türkei akzeptieren sollen oder sie es mit der eigenen Armee umsetzen werde. Es ist ein deutliches Zeichen, dass er zuerst seine Soldaten schickt und dann selbst anreist. Das ist eine Form der Erpressung. Auf der einen Seite droht er mit militärischen Gewalt, auf der anderen Seite bietet macht er wirtschaftliche Angebote. Er bringt die Wasserfrage auf die Tagesordnung, macht Versprechungen in den Bereichen Energie, Wirtschaft und den Bau einer Straßenverbindung. Aber alles basiert auf der kurdischen Frage und seinen Kriegsabsichten gegen Kurdistan.
„Irak muss der Türkei Lösung statt Krieg vorschlagen“
Aydar erklärte weiter: „Wir richten unseren Appell an die irakische Zentralregierung. Sie sollte aus den Fehlern der vorherigen Regierungen lernen. Sie sollte aus den Fehlern von Saddam und den anderen Regierungen lernen. Alle diese Regierungen haben gegen Kurden Krieg geführt und hatten rein gar nichts davon. Alle diese Kriege waren zum Nachteil des Irak. Die irakische Regierung sollte diese Erfahrung in ihre Überlegungen mit einbeziehen. Die Türkei befindet sich auf dem gleichen Weg. Sie will den Irak in ihren Krieg hineinziehen. Die Situation im Irak ist anders. Die Kurden sind in ihrer Verfassung als föderale Struktur anerkannt. Was der Irak tun sollte, ist, der Türkei seine Erfahrungen zu vermitteln. Da die Kurden im Irak anerkannt sind, sollten sie der Türkei dasselbe vorschlagen. Wenn Erdoğan den Irak um militärische Hilfe bittet, sollte die irakischer Regierung ihm stattdessen ihr Lösungsmodell vorlegen.“
„Sie werden gegenüber der Freiheitshaltung des kurdischen Volkes verlieren“
Aydar betonte, dass im kurdischen Volk die Haltung klar sei: „Wir, das kurdische Volk, die Freiheitsbewegung und alle Bewegungen für Kurdistan, beziehen Haltung dagegen. Wir haben eine Haltung als Nation gegen diese Situation und diese Kriegstreiberei. Wir werden die Freiheit unseres Volkes und unseres Landes verteidigen. Wir werden auf der nationalen und internationalen Ebene dagegen kämpfen. Alle Operationen, die in diese Richtung gehen, werden erfolglos sein. Egal, was geschehen mag, wir werden unseren Kampf für die Freiheit intensivieren und unser Volk befreien. Der türkische Staat hat den Krieg in Kurdistan bereits verloren. Das haben wir bei den Newroz-Feiern und in den Ergebnissen der Kommunalwahlen gesehen. Sie mögen dort Truppen haben, aber geistig und psychologisch haben sie diesen Krieg verloren. Das kurdische Volk erhebt sich, verteidigt seine Identität und schützt seine Rechte. Die Türkei wird diesen neuen Krieg, der jetzt begonnen wurde, verlieren.“
„Der türkische Staat wird scheitern“
Remzi Kartal sagte, dass das AKP/MHP-Regime zur Kriegsvorbereitung regelrecht durch den Nahen Osten getourt sei: „Die türkischen Regierungsdelegationen haben, um Unterstützung für die neue Invasion zu erhalten, alle Länder des Nahen Ostens, insbesondere den Irak, bereist. In diesem Zusammenhang wird Erdoğan am 22. April auch den Irak besuchen. Er wird mit dieser Operation Druck auf den Irak ausüben. Aber wir sagen es ganz deutlich: Die Angriffe des türkischen Staates gegen die Guerilla waren erfolglos. Mit großen Hoffnungen wollte man mit den von ihnen entwickelten Kriegskonzepten und neuer Technik Ergebnisse erzielen, aber das ist nicht gelungen. Die Freiheitsguerilla, die Freiheitsbewegung, hat diese Konzepte und Angriffe mit großem, historischem Widerstand zunichte gemacht. Aus diesem Grund hat der türkische Staat nicht mehr die Mittel, um mit militärischen Operationen und neuen Versprechungen Ergebnisse gegen die Guerilla zu erzielen. Er hat auch keine wirtschaftlichen Mittel mehr. Er kann es sich nicht leisten. Deshalb bittet er den Irak, den Iran und andere Länder der Region um Hilfe; er bittet die europäischen Länder und die USA um Hilfe. Er will mit ihrer Hilfe Erfolge erzielen. Doch wir sagen es deutlich: Auch diese Anstrengungen des türkischen Staates werden erfolglos bleiben.
„Die Haltung unseres Volkes wird die Angriffe zum Scheitern bringen“
Der türkische Staat, die AKP/MHP und Hizbulkontra können mit diesen Angriffen keine Ergebnisse erzielen. Dieser Prozess wird zum Ende des faschistischen türkischen Regimes führen. In diesem Prozess fand die Generalsversammlung des Nationalkongress Kurdistan (KNK) statt. Der #KNK# und alle prokurdischen Parteien und Bewegungen innerhalb des Nationalkongresses entwickeln eine Haltung und Engagement gegen diese Angriffe und haben sich entsprechend positioniert. Alle Völker, politische Bewegungen, Organisationen, die Intellektuellen, Schriftstellerinnen und Schriftsteller in den vier Teilen Kurdistans und in der Diaspora sollten gegen die Angriffe des türkischen Staates Stellung beziehen. Die Haltung unseres Volkes wird diese Angriffe zunichte machen. Der türkische Staat hat mit diesen Angriffen bisher nichts erreichen können und wird dies auch in Zukunft nicht können. Dass diese Politik gescheitert ist, zeigen schon die Ergebnisse der Wahlen in der Türkei. Unser Volk hat sich gegen diese Politik gestellt und ihr bei den Wahlen eine deutliche Lektion erteilt. Mit der Haltung unseres Volkes ist diese Politik zum Scheitern verurteilt.“[1]