In der Türkei werden reihenweise Konzerte kurdischer Musiker:innen verboten. Ein für heute angekündigter Auftritt der Künstlerin Xecê in Qers ist vom Gouverneur abgesagt worden.
In der Türkei werden reihenweise Konzerte kurdischer Musiker:innen verboten. Wie die Künstlerin Xecê mitteilte, ist ihr für heute angekündigtes Konzert in Qers (tr. Kars) vom Gouverneursamt abgesagt worden. Zuvor waren bereits Auftritte der Musikerin in Mûş, Agirî, Erzîrom, Aydın und Reşqelas (Iğdır) verboten worden. Xecê erklärte am Samstag auf X, ihre Tournee sei seit Monaten vorbereitet worden, für alle Konzerte seien Räume gebucht und Tickets verkauft worden. Das Gouverneursamt in Qers habe als Begründung für die Absage Renovierungsarbeiten genannt.
Ähnliche Erfahrungen haben auch andere Musiker:innen machen müssen. Ein von Diljen Roni am 6. Dezember in einem städtischen Kulturzentrum in Istanbul-Şişli geplantes Konzert wurde ebenfalls wegen „Renovierung“ abgesagt. Azad Bedran wurde ein für den 15. November gebuchter Konzertsaal der Kreisverwaltung von Antalya-Muratpaşa kurzfristig gekündigt. Die Musikerin Rojda Şenses wollte am 8. November in Istanbul-Küçükçekmece auftreten, das Konzert wurde ohne Begründung abgesagt. Die Absage erfolgte kurz nach der Verhaftung des Istanbuler Bezirksbürgermeisters Ahmet Özer (CHP). Dem Politiker werden vermeintliche Verbindungen zur PKK vorgeworfen, begründet wurde der Haftbefehl unter anderem mit einem von der Bezirksverwaltung Esenyurt veranstalteten Konzert, bei dem auch Rojda aufgetreten ist.[1]