Autor: Dr. #Kemal Bozay# und Orhan Mangitay.
Erscheinungsort: Deutschland
Verleger: die Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V
Veröffentlichungsdatum: 2017
„Ich bin stolz, Türke zu sein!“ - Graue Wölfe und türkischer (Rechts-)Nationalismus in Deutschland. Rechtsextremismus, Rassismus und Nationalismus sind weltweit bestehende Phänomene und machen vor Grenzen nicht halt. In der aktuellen Debatte in Deutschland reduziert sich die Diskussion dieser Phänomene meist auf die deutsch-nationale Ausprägung.
„Ich bin stolz, Türke zu sein!“ - Graue Wölfe und türkischer (Rechts-)Nationalismus in Deutschland. Rechtsextremismus, Rassismus und Nationalismus sind weltweit bestehende Phänomene und machen vor Grenzen nicht halt. In der aktuellen Debatte in Deutschland reduziert sich die Diskussion dieser Phänomene meist auf die deutsch-nationale Ausprägung.
Dies bleibt allerdings sehr kurz gegriffen und reduziert sich damit nur auf einen Teil der hier lebenden Bevölkerung. Die Zuwanderungsgesellschaft ist jedoch durch heterogene Bevölkerungsstrukturen geprägt. In den verschiedenen Migrant*innencommunities zeigen sich in den letzten Jahren verstärkte Ungleichwertigkeitsideologien, die auf der Abwertung anderer basieren. Will man diesem Phänomen gesamtgesellschaftlich begegnen, gilt es sich der unterschiedlichen nationalen Ausprägungen bewusst zu werden und diese in zu entwickelnde Konzepte und Projektformen der Arbeit gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Nationalismus mit einzubeziehen. Gerade aktuelle Debatten in Deutschland zu Zuwanderung, „Extremismus“, Rechtspopulismus, Rassismus und Antisemitismus befördern gegenseitige Vorurteile und bestehende Ängste. Gerade am Beispiel der Debatten zu aktuellen Entwicklungen in der Türkei zeigen sich vermehrt Ressentiments gegenüber der türkeistämmigen Bevölkerung. Auch in der türkeistämmigen Community wird hier kontrovers diskutiert.
Daher möchte die vorliegende Broschüre (Herausgegeben durch die Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V. / Beratungsstelle der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismusim Regierungsbezirk Düsseldorf, Autoren: Dr. Kemal Bozay und Orhan Mangitay) eine aktuelle Facette des Rechtsnationalismus in der Migrationsgesellschaft, nämlich den türkischen Rechtsnationalismus, aufgreifen und beleuchten. Es geht darum, mit dieser Publikation einen Beitrag zur Demokratiebildung und Demokratiekompetenz zu leisten und allen Formen von Rassismus, Nationalismus und Ungleichwertigkeit gezielt entgegenzutreten.
Es wird untersucht, welche Ausprägungen extrem rechter, rassistischer und / oder nationalistischer Organisationen und Netzwerke in türkeistämmigen Communities erkennbar sind. Wichtig ist klarzustellen, dass diese Broschüre sich mit nationalistischen bis hin zu extrem rechten Strukturen und Organisationen auseinandersetzt und keineswegs die große Mehrheit der türkeistämmigen Community im Fokus hat. Demokratiefeindliche Tendenzen von extrem rechten türkischen Organisationen schaffen in der Gesamtgesellschaft einen Nährboden für Vorurteile, Ausgrenzung und Hass. Zugleich polarisieren sie auch innerhalb der türkeistämmigen Migrant*innengruppen und fördern ein Klima von Verunsicherung, Angst und Bedrohung.
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus hat sich seit Beginn ihrer Arbeit gegen alle Formen von Rassismus, Antisemitismus, Muslim*innenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Rechtspopulismus gestellt. Somit möchte die Broschüre „Ich bin stolz, Türke zu sein! – Graue Wölfe und türkischer (Rechts-)Nationalismus in Deutschland“ dieses bisher wenig analysierte Themenfeld in die Debatte um extrem rechte, rassistische und nationalistische Phänomene einfließen lassen und einen Beitrag zur konstruktiven Auseinandersetzung mit dem Thema leisten. Ebenso sollen Multiplikator*innen der Jugend- und Bildungsarbeit, Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen und Interessierte der antirassistischen Arbeit eine Informations- und Aufklärungsbroschüre erhalten, in der es auch um den sensiblen Umgang mit diesem Themenfeld geht. [1]