Der Angriff auf die Polizeidirektion im Parlamentsviertel in Ankara war eine Aktion eines Fedai-Teams der Guerilla. Diese warnt explizit vor weiteren Aktionen, sollte Ankara an seiner genozidalen und faschistischen Linie festhalten.
Die Aktion gegen die Polizeidirektion am Sonntag im Parlamentsviertel in Ankara war eine Aktion eines Fedai-Teams* der kurdischen Guerilla. Wie das zentrale Hauptquartier der Volksverteidigungskräfte (Navenda Parastina Gel, NPG) mitteilt, sei der Angriff als explizite Warnung an das Regime von AKP und MHP zu werten. In einer Erklärung heißt es von Seiten des NPG:
„Heute 01-10-2023 gegen 9.30 Uhr hat eine Einheit unserer ‚Brigade der Unsterblichen‘ eine Aufopferungsaktion vor dem türkischen Innenministerium durchgeführt. Diese Aktion war ausdrücklich für die Eröffnung des Parlaments und in der Nähe des Parlaments gegen ein Gebäude vorgesehen, das als Massaker- und Folterzentrum gilt. Sie wurde nach Plan und ohne jegliche Hindernisse durchgeführt. Unsere Genossen, die diese aufopferungsvolle Aktion umgesetzten, überwanden den Wachposten und drangen ins Innere des Sicherheitsbereichs ein. Sie waren erfolgreich und haben ihr Ziel erreicht.
Doch wie üblich hat sich das faschistische AKP/MHP-Regime auch diesmal dazu entschlossen, seine bei dieser Aktion erlittenen Verluste auf dreiste Art und Weise zu leugnen und dem Volk und der Öffentlichkeit Respektlosigkeit zu erweisen. Jede Person sollte wissen, dass die Mitglieder der Brigade der Unsterblichen lediglich mit einer kleinen Änderung ihres Aktions-Timings zu einem ganz anderen Ergebnis hätten kommen können, wenn sie gewollt hätten. Eine solche Entscheidung wurde jedoch bewusst nicht getroffen, und das Hauptziel – die notwendige Botschaft an die betreffenden Stellen zu übermitteln und sie ernsthaft zu warnen – wurde beibehalten.
Diese Aktion ist ein Akt der legitimen Verteidigung gegen die Missachtung der Menschenrechte, die entgegen nationalen und internationalen Gesetzen mit Füßen getreten werden; gegen die unmenschliche Praxis und die Politik der Isolation, die in allen Kerkern der Türkei und Kurdistans umgesetzt wird; gegen den Einsatz von Chemiewaffen, die trotz universeller Geltung der Chemiewaffenkonvention gegen unsere Guerillakräfte verwendet werden; gegen die Ausplünderung unserer Natur und den Ökozid in Kurdistan; gegen die Unterdrückung des kurdischen Volkes und aller demokratischen Kreise. Sollte das AKP/MHP-Regime seine genozidal und faschistisch motivierten Verbrechen nicht einstellen, werden die legitimen Aktionen im Sinne der revolutionären Gerechtigkeit weitergehen.
Dieser bedeutungsvolle Akt des Heldenmuts, der an dem Tag ausgeführt wurde, als die Abgeordneten zum ersten Mal nach der Sommerpause im Parlament zusammengetreten sind, wurde dem Andenken an Axîn Mûş (Hülya Demirer), Kommandantin der Provinz Amed und einst Kommandierende der Brigade der Unsterblichen, und den mit ihr zusammen gefallenen Kameraden gewidmet. Ausgeführt wurde diese große und historische Aktion von unseren Freunden Rojhat Zilan und Erdal Şahin. Wir gedenken dieser unsterblichen Apoisten in der Tradition der Fedai mit Respekt und Dankbarkeit, beglückwünschen sie und alle anderen Genossinnen und Genossen, die zu dieser Aktion beigetragen haben, und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg. Nähere Informationen über die Identität der mutigen Fedai der Brigade der Unsterblichen werden wir zu einem späteren Zeitpunkt mit der Öffentlichkeit teilen.“
*Der Begriff Fedai steht in der kurdischen Befreiungsbewegung für Menschen, die bereit sind, ihr Leben für ihre Ziele zu opfern.[1]