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Türkischer Rassismus im Nationalstaat Türkei am Beispiel der Kurden
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Türkischer Rassismus

Türkischer Rassismus
$Türkischer Rassismus im Nationalstaat Türkei am Beispiel der Kurden$
Von Mehmet Özkan
Einleitung
Nach zehnjährigem Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland und einem harten Ringen mit den deutschen Behörden um die deutsche Staatsangehörigkeit wurde ich eingebürgert. Seitdem bin ich deutsche Staatsangehöriger, sozusagen nicht mehr „türkischer Kurde“. Ich beantragte die Änderung meines Vor- und Nachnamens mit der Begründung, dass ich den mir von meinen Eltern gegebenen Vornamen wieder annehmen möchte und den Familiennamen Özkan, der mir von den türkischen Behörden gegeben wurde und „reines Blut“ bedeutet, wegen seiner rassistischen Bedeutung ablehne. Mein Antrag wurde mit der Begründung abgelehnt, dass der mir von meinen Eltern gegebenen Vorname genauso „fremdländisch“ klinge, wie der jetzige und der Familienname ein sehr häufiger Name und nicht „diskriminierend“ sei. Darüber hinaus habe „die hiesige Dienststelle ein großes Interesse daran, sich aus türkisch-kurdischen Auseinandersetzungen herauszuhalten“ und sie betrachtet „das deutsche Namensänderungsrecht auch nicht als ein geeignetes Mittel zur Vergangenheitsbewältigung etwaiger sich im Ausland einmal vor Jahren abgespielter Vorgänge“.

Auch in der Hochschule für Wirtschaft und Politologie in Hamburg hörte ich im Zusammenhang mit dem Begriff „Kurden“ oft Bezeichnungen wie „Terroristen“, „Verbrecher“, „Rauschgifthändler“, „Dealer“, „Nomaden“ usw. Ein Professor sagte in seiner Vorlesung, dass kurdische und sizilianische Familienstrukturen für Mafiamethoden besonders gut geeignet seien. Nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland, sondern auch in der Türkei erfuhr ich Rassismus hautnah, denn sowohl in der BRD als auch in der Türkei gehöre ich nicht der Mehrheitsgesellschaft bzw. der herrschenden Nation an, sondern dem kurdischen Volk.

Meine Eltern gaben mir den Namen Mamo, mit diesem wurde ich bis zu meinem siebenten Lebensjahr angesprochen. Im Jahre 1967 wurde in meinem Dorf vom türkischen Staat eine Schule gebaut und die Schulpflicht eingeführt. Es folgte eine Registrierung aller Kinder, bei der alle kurdischen Vornamen in türkische geändert wurden. Ich bekam den Namen Mehmet. Im Alter von sieben Jahren erfuhr ich als ein kurdisches Kind, dass ich kein Kurde, sondern ein Türke sei. In der Schule wurde mir eingeprägt, dass Türke zu sein der höchste Wert sei, Kurde zu sein dagegen bedeute, ein nichtentwickeltes Wesen zu sein.

Türkisch wurde mir in der Schule von türkischen Lehrern hinein geprügelt. Schläge bekam ich, weil ich das vom Lehrer Gesprochene nicht verstand, aber auch deswegen, weil ich auf meinen Namen, den ich mit Schulbeginn bekam, nicht sofort reagierte, wenn ich vom Lehrer aufgerufen wurde. Alle Kinder in meinem Dorf waren Kurden und sprachen kein Türkisch. Einige waren dabei, welche vor dem Lehrer und davor, im Unterricht aufgerufen zu werden, so eine Angst hatten, dass sie, wenn sie aufgerufen wurden, entweder ihr Bewusstsein verloren oder in die Hose machten. Wir mussten jeden Morgen, wenn der Lehrer in die Klasse kam, aufstehen und strammstehend einen Schwur auswendig sprechen. Dieser lautete: „Unser Schwur: Ich bin Türke, aufrichtig und fleißig, mein Gesetz: Jüngere schützen und Ältere achten, mein Land, meine Nation mehr zu lieben als mich selbst, meine Ideale: Aufstehen und Aufsteigen, mein Wesen möge dem Türkenwesen ein Geschenk (Opfer) sein.“

Es ist in der Türkei auch heute noch so, dass Kinder in der Grundschule als erstes den obengenannten Schwur lernen müssen. Zu den wichtigsten Aussagen, die die Kinder als allererstes lernen mussten und heute noch müssen, gehören die folgenden: „Wir sind Türken, unsere Muttersprache ist Türkisch, wir alle sprechen in dieser Sprache, unsere Märchen erzählen wir in dieser Sprache, unsere Lieder singen wir in dieser Sprache. Wir lieben unsere Sprache, das Türkische.“

Weder war und bin ich Türke, noch war und ist die türkische Sprache meine geliebte Muttersprache, trotzdem hatte ich so zu sein, wie man mir sagte. Meine Eltern sagten dazu, wenn man in diesem Land eine Zukunft haben wolle, dann müsse man die türkische Sprache annehmen und in den türkischen Schulen lernen. Wenn man sich weigere, diese Schulen zu besuchen, kämen die Gendarmen.

Nach der fünfjährigen Grundschule ging ich in einer kleinen Stadt zur Mittelschule. Dort wurde ich von Kindern, die merkten, dass ich das Türkische nicht akzentfrei sprach, mit „kuyruklu Kürt“ (Kurde mit Schwanz), „pis Kürt“ (Mist-Kurde), „kaba Kürt“ (Grober Kurde), „Kiro“ und „yabani“ (wild) beschimpft. Nach dreijähriger Mittelschule zog ich nach Istanbul zu meinem Bruder und besuchte dort ein Abendgymnasium. Dort stellte ich zum ersten Mal fest, dass die Kurden überwiegend auf Baustellen, als Hausdiener, auch Türsteher genannt, in Mehrfamilienhäusern, als Hamal (Lastträger), als Rausschmeißer und weiteren wenig angesehenen Beschäftigungsverhältnissen arbeiteten.

Wegen meines politischen Engagements auf dem Gymnasium und meiner Ansichten sowie meiner Herkunft konnte ich in der Türkei nicht mehr in Ruhe leben. Einige meiner Freunde wurden von sogenannten „unbekannten“ Tätern ermordet. Ich bekam Angst und flüchtete innerhalb der Türkei ständig, bis ich schließlich nach Europa fliehen konnte.

Dies ist ein Teil meiner persönlichen Erfahrungen, die mich insgesamt dazu bewegten, mich hier mit dem türkischen Rassismus zu befassen.
Die türkische Republik und zwei wichtige Ämter

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts baute moderner Nationalismus in Europa auf gemeinsame Geschichte, Sprache und Gefühle auf. Dieser Nationalismus erreichte die Türkei erst im 20. Jahrhundert. Die türkischen Nationalisten waren 1923 mit der Gründung der türkischen Republik bemüht, eine neue Einheitsgeschichte zu schreiben und eine Einheitssprache zu entwickeln. Dafür wurden auf Befehl Atatürks zwei wichtige Ämter gegründet, die von den bekanntesten Turanisten geleitet wurden. Das Amt für die türkische Geschichte (Türk Tarih Kurumu) und das Amt für die türkische Sprache (Türk Dil Kurumu). Die Wichtigkeit dieser beiden Elemente für die türkische Nationalherrschaft erklärte Afet Inan damit, dass alle Völker unserer heutigen Zeit, die überleben wollten, ihre Geschichte und ihre Sprache sehr zu pflegen und sich an diese beiden Werte besonders zu klammern hätten.
Die neue türkische Geschichtsthese (Türk Tarih Tezi)

Das Amt für Geschichte entwickelte eine neue türkische Geschichtsthese. Es wurde als notwendig betrachtet, eine neue Geschichte zu erforschen oder zu schreiben, denn die Geschichte stelle die Grundlage für alle Kulturwissenschaften dar und ein Volk könne die vergangenen Geschehnisse nur aus der Geschichte lernen. Darüber hinaus seien alle Geschichtsbücher, die von Türken bisher studiert worden seien, entweder Übersetzungen oder Kopien von anderen Geschichtsbüchern, die von fremden Geschichtsschreibern geschrieben worden seien, welche die Existenz und Eigenständigkeit des türkischen Volkes und seine für die Kulturen der Welt geleisteten Dienste nicht herausstellen würden. Diese Geschichtsbücher seien deswegen nicht objektiv und somit falsch.

Dieser neu entwickelten These zufolge bildete „die türkische Rasse“, die sich aus Mittelasien in der Welt ausgebreitet hätte, eine Herrenrasse, aus der die ersten Kulturen der Welt hervorgegangen seien. Danach seien Sumerer, Hethiter, Ägypter, Römer, Inder, Chinesen und Ägeaner Türken gewesen. Die Europäer seien erst mit Hilfe der Türken aus dem „Höhlenleben“ befreit und somit zivilisiert worden. Wie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Europa zeitweilig die Tendenz bestand, die Ausdrücke „Volk, Nation und Rasse“ gleichzusetzen , so sprachen türkische Wissenschaftler für die Geschichtsentwicklung in ihrer neuen Geschichtsthese von der türkischen Rasse.
Sonnensprachtheorie (Günes Dil Teorisi)

Parallel zur Geschichtsentwicklung wurde auch an der Entwicklung einer Einheitssprache institutionell gearbeitet, denn die Sprache spiele bei der ldentitätsbildung eines Volkes neben den Aspekten der Geschichte, des Brauchtums, des Zusammengehörigkeitsgefühls eine besonders herausgehobene Rolle. Mit der Theorie, die vom Amt für die türkische Sprache entwickelt und Sonnensprachtheorie genannt wurde, weil diese Theorie die dunkelsten Ecken in der Geschichte beleuchten würde, wie die Sonne die Welt beleuchte, sollte bewiesen werden, dass die türkische Sprache die Ursprache für alle Sprachen auf der Erde sei. Auf dem ersten Geschichtskongress vertrat Afet Inan die These, dass alle Ariersprachen vom Türkischen abstammten und dass es keine andere Ariersprachen außer dem Türkischen gebe. Als Beweis dafür wurden einige türkische Wörter, z.B ,, er, ir, ar“, die einen ähnlichen Klang haben, wie das Wort Ane (im Türkischen An) erwähnt.

Später versucht Ibrahim Necmi Dilmen, Generalsekretär des Amtes für Sprache, in seiner Rede auf dem 3. Sprachkongress zu beweisen, dass das Türkische die Grundlage für alle Sprachen in Europa, Asien und Ozeanien darstelle. Er führte zwei „Beweise“ an: Erstens beweise angeblich die Geschichte, dass Menschen „in Europa, Asien, Amerika und Ozeanien“ von kurzköpfigen (Brakise-fal:Kisakafali) Türken aus Mittelasien abstammten. Inan folgerte, dass, wenn vorausgesetzt würde, dass die Türken sich von Mittelasien ausgehend ausgebreitet hätten, sie ihre Hochkultur mitgenommen hätten und diese dort verbreitet, wo sie sich niedergelassen hätten. Es sei deswegen unmöglich, nicht anzunehmen, dass diese neue Hochkultur die dortigen Sprachen natürlich beeinflusst habe. Zweitens sei festzustellen, dass Sprachwissenschaftler in Europa seit mehr als 100 Jahren versuchten, die Grundlagen und Ursprünge ihrer Sprachen zu erforschen, was ihnen bis jetzt nicht gelungen sei, da sie die türkische Sprache außer acht gelassen hätten. Vergleiche man jedoch einige Wortstämme in den indoeuropäischen Sprachen mit dem Türkischen, stelle man fest, dass diese in der türkischen Sprache noch sehr lebendig vorhanden seien. Diese Tatsache beweise, dass die Wurzeln der indoeuropäischen Sprachen, die seit langem gesucht aber nicht gefunden worden seien, in der türkischen Sprache lägen.

Ibrahim Necmi sprach zwar von Beweisen, was er vorbrachte, waren jedoch lediglich seine subjektiven Annahmen. Auch A. lnan und andere Wissenschaftler legten keine wissenschaftlichen Beweise für ihre türkischen Geschichtsthese und Sprachtheorie vor. Sie sprachen auf den Kongressen sehr stolz von ihren Nationalgefühlen und behaupteten, diese seien wissenschaftliche Ergebnisse.
Vermittlung des gemeinsamen türkischen Nationalgefühls

Die Feststellung, dass das türkische Volk das Herrenvolk aller Völker und die türkische Sprache die Muttersprache aller Sprachen sei, war und ist eine Rassenideologie, mit der die nationale Überlegenheit der türkischen Nation verbreitet werden sollte. Der kurdische Autor Kendal beschreibt die nationale Überlegenheit der Türken wie folgt: „Zu Beginn des Jahrhunderts, im Osmanischen Reich, war der Ausdruck „Türke“ ein herabsetzender Begriff, der den einfachen Bauern vorbehalten war. (…) Erst mit dem kemalistischen Sieg wurde der Türkismus hoffähig und zur offiziellen Ideologie des Staates. Die Verachtung und Demütigung verwandelte sich in ein Gefühl der Überlegenheit, der Arroganz und Verachtung für die Nichttürken. Die Türken wurden von den Nationalistenführern in Ankara zur tapfersten und edelsten Rasse der Erde erklärt.“

Mosse kommt bei der Beschreibung des modernen Nationalismus in Deutschland am Anfang des 19. Jahrhunderts auf die Feststellung, dass der Grad zwischen den Auseinandersetzungen um die nationale Befreiung und den Vorstellungen nationaler Überlegenheit nur sehr schmal sei. Dieser schmale Grad scheint bei den Türken, seitdem der Kemalismus Staatsdoktrin wurde, überschritten zu sein. Das Gefühl der nationalen Überlegenheit wurde mit Parolen wie z.B.“Ne mutlu Türküm Diyene“ (Wie glücklich ist der, der sich Türke nennt) oder „Bir Türk dünyaya bedeldir“ (Ein Türke ist das ganze Universum wert) unter dem Volk verbreitet, in dem diese Leitsätze von Atatürk überall in der Öffentlichkeit präsent sind, in allen Schulbüchern, an öffentlichen Gebäuden, in öffentlichen Räumen und sogar an Berghängen, besonders häufig in den kurdischen Regionen.

Mit dieser landesweiten Kampagne zur Vermittlung des Nationalgefühls wurden Kurden zwei Möglichkeiten zur Wahl gestellt: Entweder sie akzeptierten diesen Zwang und durften froh sein, in die Gesellschaft „aufgenommen worden“ zu sein, oder sie beharrten weiterhin darauf, sich als Kurden zu sehen, dann hatten sie unter fortwährender Diskriminierung zu leiden.
Kurden und Kurdisch in der Geschichtsthese bzw. Sprachtheorie

Kurden, also Menschen, die in den östlichen Provinzen leben, seien eigentlich Teile türkischer Stämme aus Mittelanatolien, die von Yavuz Sultan Selim, nachdem er aus dem Ostfeldzug zurückgekommen war (1514), dort angesiedelt worden seien, um sie gegen Sah Ismail und den Schiitismus (Iran) einzusetzen. Alle Stammesführer dieser türkischen Stämme, die Kürt Baba genannt wurden, hätten von Yavuz die Bezeichnung Baba Kürdi erhalten. Sie seien unter dem Namen „Kurden“ und verschiedenen Feudalherrschern aufgeteilt worden, welche nicht an die osmanischen Gesetze gebunden gewesen seien. Nur auf diese Weise sei es möglich gewesen, sie gegen den Iran einzusetzen. Diese „rein“ türkischen Stämme hätten im Laufe der Zeit tatsächlich daran geglaubt, dass sie Kurden seien. Sie hätten ihre Kultur und Sprache verlernt, ihre nationale Identität aufgegeben und seien dann als „Kormancolars“ bezeichnet worden. Vor der Zeit von Yavuz seien die Ostprovinzen in den Geschichtsbüchern als „Orarto“ bezeichnet worden. In den späteren Geschichtsschreibungen sei dieser Teil des türkischen Volkes als kurdisches und das türkische Land als Kurdistan bezeichnet worden. Diese Bezeichnungen hätten mit der Wirklichkeit nichts zu tun.

Ismail Hüsrev schrieb in der Zeitschrift „Kadro“ über Kurden. Er sagte, dass es in den östlichen Provinzen der Türkei keine entwickelte kurdische Nation gebe, statt dessen gebe es dort einige Volksstämme, die Kurdisch sprechen und türkische Bevölkerungselemente, die zum Sprechen des Kurdischen gezwungen worden seien. Die Kurdisch sprechenden Volksstämme hätten viele Türken mit Gewalt kurdisiert, d. h. sie zu Elementen der Kurdisch sprechenden Volksstämme gemacht.
Bei der vierten türkischen Sprachversammlung vertrat Fethi Gökcayli die These, dass obwohl Kurden, Lazen und Tscherkessen ursprünglich Türken seien, sie in der Zeit des Osmanischen Staates ihre eigene Sprache frei gesprochen hätten. Dieses fortzusetzen, hätte aber in der neuen Zeit für die türkische Einheitssprache einen Rückschritt bedeutet.

Die Mitglieder des obersten Amtes für Kultur, Sprache und Geschichte (Atatürk Kültür Dil ve Tarih Yüksek Kurumu) sind heute noch dieser Meinung. Prof. Dr. Atilla Köymen sagte auf der Konferenz „Kurdische Identität“ in lgdir (einer Stadt im Nordosten der Türkei): „Der Begriff „Kurde“ bezeichnet keine Rasse, sondern einen Volksstamm. Unsere Trachten und Motive sind die gleichen […] Kurden haben dort nicht gelebt, wo Türken nicht gelebt haben. […] Zeigen Sie mir ein Gebiet, in dem Kurden als eine Rasse allein gelebt haben sollen, so werde ich meinen Beruf nicht mehr ausüben, denn ein solches gibt es nicht. Wir alle sind eins. Wir sollten einmal unsere Geschichte genau studieren und darüber richtig Bescheid wissen.“ Dieser Professor sagt natürlich nicht, dass der Begriff „Türke“ ebenfalls keine Rasse bezeichnet, denn Türken wurden und werden von den türkischen Historikern dieses Amtes als eine Rasse bezeichnet. Die Aussage „Wo Türken nicht gelebt haben, haben auch Kurden nicht gelebt“ ist die Wiederholung der früheren Aussage, dass Kurden ein Teil der Türken und kein eigenständiges Volk seien. Dass Kurden nirgends allein gelebt hätten und deswegen kein eigenständiges Volk darstellten, wird ebenso nicht auf Türken bezogen, denn Türken lebten nie und nirgends allein und heute leben sie in der Türkei mit noch fünfzig unterschiedlichen Ethnien zusammen. Nach dieser Aussage müsste man sagen: Türken stellen kein Volk dar, denn sie lebten und leben immer noch nicht allein in einem einheitlichen Gebiet.
Anthropologische Untersuchungen zur Bestätigung der türkischen Einheitsrasse

„Anthropologie, das heißt bei den meisten Völkern nicht nur Sitten und Verhalten zu studieren, sondern Rassen und Völker zu klassifizieren“. Europäische Wissenschaftler, nämlich Anthropologen, übernahmen den Gesichtswinkel, der von dem holländischen Anatomen Peter Camper in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gemessen worden waren, als wissenschaftliches Maß. Damit aber übernahmen sie als Kriterium rassischer Klassifizierung auch eine Schönheitsnorm. Atatürk, der von europäischen Wissenschaftsmethoden und ihren Ergebnissen wusste, wollte der Welt die Richtigkeit seiner neuen türkischen Geschichtsthese auch wissenschaftlich beweisen und beauftragte damit sowohl deutsche Wissenschaftler als auch türkische turanistischer Gesinnung.

Afet Inan, die auch von Atatürk einen wissenschaftlichen Auftrag erhielt, stellte schon auf dem ersten Geschichtskongress fest, dass die Rasse der Türken, nicht, wie bisher behauptet, eine gelbe, sondern eine weiße Hautfarbe habe. Sie schreibt in der Einleitung ihres Buches „Die anthropologischen Charaktere des türkischen Volkes und die türkische Geschichte“, das vom Amt für Geschichtstheorie im Jahre 1947 in Ankara gedruckt und veröffentlicht wurde, dass diese Studie entstanden sei, weil Atatürks Autorität und Wille es so gewollt habe. Der Untertitel dieses Buches „Das Vaterland des türkischen Volkes ist Anatolien“ ist der Eingang der kemalistischen Ideologie in die „wissenschaftliche“ Arbeit und damit auch in die Literatur. In diesem Buch wird aufgrund physischer Messungen an über 64.000 Personen in verschiedenen Regionen der Türkei festgestellt, dass die physischen Charaktere aller Menschen in Anatolien, in Kurdistan, wie am Schwarzen Meer und im europäischen Teil der Türkei, Thrazien die gleichen seien. A. Inan sagt in ihrer Schlussbemerkung: „Auch wenn wir die Namen der Nomadenstämme erwähnt haben, so wollten wir, wenn auch unter verschiedenen Namen, die Einheit der türkischen Rasse besonders hervorheben. Auf den Erhebungen, die vor unserer Untersuchung in Anatolien durchgeführt worden waren, standen die Namen dieser Stämme (wie z.B. Lazen und Kurden) und die Messzahlen, darüber. Wir haben diesen genauso übernommen, weil diese gleichzeitig die geographischen Regionen bezeichnen. Bei dieser Gegenüberstellung stellten wir fest, dass in der Türkei eine Rasseneinheit vorhanden ist“.
„Dogu“ (Osten) und „Dogulu“ (die aus dem Osten kommen)

Die offizielle Staatsdoktrin sollte auf allen Ebenen des Lebens verbreitet werden. Wurde die türkische Nation auf der einen Seite verherrlicht, so wurden die Kurden auf der anderen Seite diskriminiert, wobei der Presse, wie dies auch heute noch der Fall ist, eine große Bedeutung zukam.

Necmi Onur, ehemaliger Journalist der Zeitung Milliyet, schreibt in verschiedenen Artikeln und Reiseberichten, die in seinem Buch ,,Unser vergessener Osten veröffentlicht wurden, dass er, wann immer es ihm möglich gewesen sei, über den „Osten“, berichtet und die Wahrheiten über diesen vor Augen geführt habe. Das Wort „Osten“ ist im gesamten Buch groß geschrieben. (Substantive werden im Türkischen mit Ausnahme von Eigennamen klein geschrieben.) Onur übernimmt die neuen Bezeichnungen für Kurdenregion und Kurden und trägt damit zur Verbreitung der Staatsideologie bei. Er berichtet von den Alltagsproblemen der Menschen im „Osten“, die seiner Meinung nach daher kämen, weil „wir“, als die Gebildeten im anderen Teil der Türkei, hätten helfen können, aber nicht geholfen haben. Er gibt mehr oder weniger der Gesellschaft und der Politik die Schuld an den vorhandenen Problemen in den kurdischen Regionen, lässt in seiner Verallgemeinerung jedoch sämtliche soziale Probleme in den Eigenschaften der Individuen gründen. Kurze Zitate aus verschiedenen Seiten:

Unter der Überschrift „Opiumschmuggel“ beschreibt Onur, dass die Volksgenossen im Osten und Südosten aufgrund der vorhandenen wirtschaftlichen Unordnung einen Krieg ums Überleben durch harte Arbeit und Schmuggel führten. Schmuggel sei in den Akten der Behörden als ein Beruf aufgelistet. Der Autor berichtet, wie und wann Opium angebaut wird und unter welchen Bedingungen viele Opiumschmuggler leben. Die Beschreibung des Schmugglers „Zilfo“ sei beispielhaft für die Opiumschmuggler: Die Hände, das Gesicht und die Füße des 27-Jährigen röchen nach Erde. Seit 27 Jahren habe sich niemand um ihn gekümmert, weder habe jemand nach ihm gefragt noch gesucht. Er sei Hirte, auf den sehr steilen Bergen habe er mit den Ziegen gespielt. Niemand habe ihm gesagt, dass hier die Türkei sei, er ein Türke sei und Türkisch lernen werde. Er habe weder lesen noch schreiben gelernt. Nur Kurdisch habe er von den Menschen um ihn herum gelernt. Unter der Überschrift „Die in ihren Gräbern leben“ erzählt der Autor von Menschen, die in den Höhlen leben oder ihr Haus unter der Erde haben. Sie äßen Haferbrot, tränken von dem schmutzigen Wasser im Fluss Tigris und würden ihrem Allah danken. Ihre Urgroßväter hätten so gelebt wie sie, ihre Kinder und ihre Enkel würden leben wie sie.

„Elf Personen in einem Loch“ heißt die nächste Überschrift im Buch von Onur. „Ismet“, der Türkisch während seines Wehrdienstes in Istanbul gelernt habe, lebe als „Höhlenmensch“ mit seinen zwei Frauen, fünf Töchtern, seinen Eltern und seiner Schwiegermutter zusammen in einem Erdloch. Der Journalist, in diesem Falle auch der Autor des Buches, interessiert sich dafür, wo Ismet mit seinen Frauen Liebe mache. Er habe die Antwort erhalten, dass Ismet in der Ecke für die Tiere, mitten unter den Tieren, Liebe mache. In einer anderen Höhle soll es überall Menschenkot gegeben haben. Man bekommt den Eindruck, dass der Journalist das Leben dieser Menschen so darstellt, als machten sie alles in diesen Löchern: Essen, Schlafen, Liebe machen und auch Koten, wodurch er das Bild erzeugt, es handle sich um tierähnliche Geschöpfe.

Trotz dieser „unzivilisierten, wilden Kultur“, hätten die Menschen nicht vergessen, ihre Liebe zu Atatürk zu bekunden. Auf die Frage, ob in der Zeitung der alte Name ihres Dorfes „Sikefdan“ oder der neue Name „Sugecen“ stehen solle, bekam er die Antwort, dass sie den alten Namen ihres Dorfes in der Zeitung haben wollten, denn die Änderung des Dorfnamens sei kein Zeichen für Talent, und wenn sie talentiert seien, dann hätten sie dieses bei der Lösung ihrer Probleme zu zeigen. An anderer Stelle berichtet er, dass die Menschen im Osten sich vor Gendarmen fürchteten, mehr als vor Allah, und wenn man vom Staat oder der Regierung spreche, dann dächten sie an drei Dinge: Gendarmen, Straßenbahnfahrzeuge und mobile Steuersammler. Man fragt sich, wie diese beiden Aussagen miteinander zu vereinbaren sind: Einerseits lehnten die Menschen die Umbenennung ihres Dorfes, also die Gesetze Atatürks, ab und fürchteten sich vor den Gendarmen, andererseits aber liebten sie Atatürk.
Kurden in türkischen Redewendungen und Sprichwörtern

„Acemi Nalbant Kürt eseginde ögrenir (usta olur).“ Der Anfängerschmied wird Meister am Esel des Kurden. – Dieses Sprichwort wird so erklärt, dass jeder, der in seinem Arbeitsbereich noch kein Fachmann sei, seine ersten Probearbeiten an den Gegenständen verrichten dürfe, deren Verbrauch in der Gesellschaft kein Bedauern verursache. Das heißt, dass jeder Türke, der Meister werden wolle, die dazu nötigen fachmännischen Kenntnisse durch das Üben am Eigentum der Kurden erlangen könne, da bei ihrem Verbrauch gesellschaftlich keine Bedenken bestünden.

„Herkes Sakiz cigner, ama Kürt kizi tadini cikarir.“ Alle kauen Kaugummi, aber eine kurdische Frau findet Geschmack daran. – In der Erläuterung dieses Sprichworts heißt es, dass viele dieselbe Arbeit machen könnten, jedoch der Fachmann, der seine Arbeit mit entsprechenden Methoden verrichte, der Sache einen besonderen Werl hinzufüge. Die Erklärung ist aber zynisch, da, wenn man in Betracht zieht, dass Frauen in der Türkei, die Kaugummi kauen, kein besonderes Ansehen in der Gesellschaft genießen, man zu dem Schluss kommen muss, dass der kurdischen Frau sogar durch Kaugummikauen ein besonderes fachmännisches Geschick auferlegt werde, d.h. sie wird in zweifacher Hinsicht diskriminiert.

„Cingene galar, Kürt oynat.“ Der Zigeuner macht Musik, der Kurde tanzt. – Dieses Sprichwort verwendet man zur Beschreibung einer unübersichtlichen und chaotischen Situation.
Hierbei werden „Zigeuner“ und Kurden zu Kulturgenossen erklärt. Was sich dahinter verbirgt, ist international bekannt, denn der „Zigeuner“ gilt auch in der Türkei nicht als vollwertiger Mensch; er sei lustig, stehle, habe kein Heimatland usw.

„Kürd’ün yagi cok olunca, hem yerhem yüzüne sürer.“ Wenn der Kurde viel Butter besitzt, dann isst er sie, und was er nicht aufessen kann, schmiert er sich ins Gesicht. – Diese Redewendung wird wie folgt interpretiert: Wenn jemand dumm sei und viel besitze, dann verwende er sein Hab und Gut für notwendige Sachen und was übrigbleibe, könne er nicht aufbewahren, sondern streue es durch die Gegend. Der Kurde sei also nicht fähig, sein Geld oder seinen Besitz vernünftig anzulegen. Man kann dieses auch so interpretieren, dass man einem Kurden nicht mehr Besitz als seinen minimalen Bedarf erlauben solle, denn er könne damit nicht umgehen.

„Dag adami hasta eder sag adami.“ Der Mensch der Berge macht den Menschen der Ebene krank. Es ist sehr schwer, den ungebildeten, weltfremden Menschen zu belehren. – Hiermit soll Mitleid für Türken erzeugt werden, weil sie „ungebildete weltfremde“ Kurden kulturell entwickeln müssten und diese Tätigkeit so schwer sei, dass ihr psychischer Zustand beeinträchtigt werden würde.

„Dag ne kadaryüce olsa, yol üstünden asar.“ Egal wie hoch ein Berg ist, es führt ein Weg (eine Straße) ganz oben hinüber. – In der Erklärung dieses Sprichworts heißt es, dass es unter den Menschen natürlich eine Rangordnung gebe, in der einige herrschten und andere beherrscht würden. Ein höherrangiges Amt kontrolliere andere niederrangige Ämter. Hiermit wird versucht, ein Verständnis dafür zu schaffen, dass Bergmenschen zu beherrschen seien. Die physische Höhe, wie die Höhe eines Berges sei nicht entscheidend, sondern die Position in der Rangordnung. Die Kurden als „Bergtürken“ seien, auch wenn sie hoch in den Bergen lebten, von den Türken zu beherrschen.

Das Wort „Esel“ ist in der Türkei ein Schimpfwort oder eine Bezeichnung für Dummheit. Wenn Menschen etwas unüberlegt tun, oder wenn eine Gruppe als nicht entwicklungsfähig bezeichnet werden soll, verwendet man dieses Wort. Die Kurden werden mit Eseln verglichen und den Eseln noch mehr Fähigkeiten zugetraut als den Kurden. Einige Beispiele:

„Esege Kürt demisler, esek kirk gün yem yememis.“ Zum Esel hat man gesagt: Du Kurde! Er hat daraufhin beleidigt vierzig Tage kein Futter gefressen.

„Allah Kürt kismini yaratmasaydt eseklere baha bicilmezdi.“ Wenn Allah keine Kurden geschaffen hätte, könnte man den Wert eines Esels nicht messen.

„Kürt önce A tes eder sonra düsünür.“ Der Kurde schießt zuerst, überlegt danach.

„Kürt kisminda akil olmaz.“ Kurden können keinen Verstand haben.

„Alavere dalavere Kürt Mehmet Nöbete.“ Betrüge und lüge, damit der Kurde Mehmet die Wache schiebt. – Dieses Sprichwort ist beim Militär entstanden und so zu verstehen, dass man keine Regel achten müsse, wenn man selbst nicht arbeiten wolle und dafür Kurden einsetzen solle, vorausgesetzt, der Kurde merke davon nichts.

„Allah kürtleri yaratmis, daglar hali (issiz) Kalmasin diye.“ Allah hat die Kurden geschaffen, damit die Berge nicht allein bleiben.
„Kürdün bir yani dag olmazsa yasayamaz.“ Ein Kurde kann nicht leben, wenn es nicht mindestens an einer Seite einen Berg gibt. – Mit diesen Redewendungen werden Kurden als Menschen bezeichnet, die ihrer Natur nach aus den Bergen kämen und woanders nicht leben könnten.

„Dagdan gelip bagdakini kovmak.“ Von den Bergen herunterkommen und die auf den Ebenen vertreiben. – Dieses Sprichwort redet den Türken ein, dass Kurden ihnen den Arbeitsplatz und sogar die Heimat wegnähmen, wenn diese aus ihren Dörfern in den Bergen wegzögen und in den Städten Wohnung und Arbeit suchten. Die Kurden aber wurden seit der Gründung der türkischen Republik zwangsumgesiedelt, weil sie für den Staat eine Gefahr darstellen.

„Ayidan Post kürtten Dost olmaz.“ Aus dem Bären kann kein Oberhaupt, aus dem Kurden kein Freund werden.

„Bölgeciler, Bölücüler, Kürtcüler Teröristler.“ Regionalisten, Separatisten, Kurdentümler, Terroristen. – Diese Bezeichnungen werden in einer Zeit, in der Kurden Widerstand leisten, angewandt. Sie werden damit zu Feinden der Türken erklärt.
Bezeichnungen für Kurden in der türkischen Sprache und Literatur

Nach den offiziellen Verlautbarungen existieren keine Kurden in der Türkei. Der Begriff „Kurde“ war jedoch in verschiedenen Zusammenhängen im Volk bekannt, weswegen die Herkunft des Begriffs „Kurde“ neu erklärt werden musste. Hierfür einige Beispiele:

„Kürt demek dagdan inen yabani demektir.“ Kurde heißt der aus den Bergen kommt und wild ist.
„Kürt demek Kurt demektir.“ Kurde heißt der Wolf.
„Kürt demek dagda erfyen kardemektic.“ Kurde heißt der schmelzende Schnee auf den Bergen.

„Kürt sözü, katirin arpa yemesi sirasinda cikardigi sesten meydana cikmisti.“ Der Laut „Kürt“ ist abgeleitet vom Laut, der während des Haferfressens eines Pferdes entsteht.
„Dil bilmez, yol bilmez Kürtler.“ Kurden, die nicht sprechen und ihren Weg nicht finden.
„Dili dönmez Kürtler.“ Kurden, deren Zunge nicht in der Lage ist, sich sprachlich zu artikulieren. Jeder Kurde wird auf diese Weise unter Druck gesetzt, die türkische Sprache zu lernen.
Witze über Kurden

In der türkischen Sprache gibt es viele Witze, in denen Kurden vorkommen und diskriminiert werden. Zwei Beispiele:

„Ein Kommandant prüft seine Soldaten und der Kurde Hasso ist an der Reihe:
Kommandant: Erzähl mein Sohn, wenn der Feind von Westen angreift, was machst Du? Hasso: Ich fliehe nach Osten. Kommandant: Und wenn er vom Osten kommt? Hasso: Dann fliehe ich nach Westen. Kommandant: Und was machst Du, wenn Du umzingelt wirst? Hasso: Oh, mein Kommandant, dann wird der Kurde Hasso etwas erleben!“

„Ein Kurde wird gefragt, was er machte, wenn er König wäre. Der Kurde antwortet: Ich würde die Zwiebeln der ganzen Welt aufessen. Einem anderen Kurden wird dieselbe Frage gestellt und er sagt:
Mir ist dann nichts geblieben, was ich essen könnte“
Schlussbemerkung

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die von Europäern entwickelte Rassenideologie der nationalen Überlegenheit des eigenen Volkes und der Minderwertigkeit der anderen von den Türken übernommen wurde. Hiernach sei die Rasse der Türken eine weiße Herrenrasse und die türkische Sprache der Ursprung aller anderen Sprachen, weswegen diese der türkischen Sprache unterzuordnen seien. Das Idealbild der Türken bestand darin, ein Land, ein Volk, eine Nation, eine Sprache, eine Geschichte, eine Religion und eine Klasse zu haben. Diesem Ideal entsprechend wurden Anthropologen, Geschichts- und Sprachwissenschaftler beauftragt, durch Untersuchungen zu bestätigen, dass in Anatolien seit jeher eine einzige Rasse gelebt habe und weiterhin lebe. Kurden bzw. Menschen in den Ostprovinzen der Türkei seien eigentlich gar keine Kurden, sondern Türken, die von Yavuz dort angesiedelt worden seien, sie seien von einigen dort lebenden kurdisch sprechenden Volksstämmen zwangskurdisiert worden. Kurdisch sei eine schlecht gesprochene, vom Arabischen und Persischen stark beeinflusste türkische Sprache, die für die moderne türkische Einheitssprache einen Rückschritt bedeute, wenn sie im Lande weitergesprochen würde. Aus dieser Ideologie wird gefolgert, dass die als zwangskurdisiert betrachteten Menschen nunmehr „retürkisiert“ werden müssten und eine Sprache, die wie oben dargelegt, als fortschrittshemmend für das Türkische betrachtet wird, verboten werden müsse. Am Beispiel der Kurden in der Türkei lässt sich somit erkennen, dass Rassismus sich nicht nur in der Diskriminierung und Ausgrenzung einer gesellschaftlichen Gruppierung oder eine Ethnie äußert, sondern auch als Vereinnahmung einer solchen in Erscheinung treten kann, nachdem deren Existenz in einer bestimmten Region geleugnet wurde. Gemäß Mosse stellt Rassismus in Europa im 18. Jahrhundert „eine weltliche Religion“ dar, „die es unternahm, alles zu vereinnahmen, nach dem die Menschheit strebten. Weniger Ausgrenzung als Vereinnahmung ist auch, wie gezeigt, das Wesen des Rassismus im Falle der Türkei gegenüber den Kurden.

Heute, nach 70 Jahren der Verleugnung, Verleumdung und Diskriminierung des kurdischen Volkes, des Verbots der kurdischen Sprache und Kultur, der systematischen Ermordung durch den türkischen Staat, ist der Wunsch vieler Kurden nach nationaler Selbstbestimmung immer stärker geworden, woraus die kurdische Nationalbewegung hervorgegangen ist. Die kurdische Nationalbewegung in der Türkei ist daher ein Abbild des türkischen Nationalismus.

Die Kurden wollen die Unterdrückung nicht länger akzeptieren und organisieren sich in mehreren Organisationen mit unterschiedlichen Zielen, von kultureller Autonomie bis hin zur nationalen Unabhängigkeit. Seit Anfang der achtziger Jahre schlossen sich Tausende von Kurden der kurdischen Arbeiterpartei (PKK) an, die einen bewaffneten Kampf gegen den türkische Staat führt. Der türkische Staat verliert mehr und mehr die Kontrolle über die kurdischen Gebiete und geht immer brutaler auch gegen die Zivilbevölkerung vor. Immer offener wird das türkische Volk gegen die Kurden, die in den westlichen Metropolen der Türkei leben, aufgehetzt. Immer mehr Vertreter des türkischen Staates lassen verlauten, dass Kurden allesamt Terroristen seien und man diese mit allen Mitteln und Methoden bekämpfen müsse. Überall in der Türkei werden Kurden sowohl von zivilen als auch von uniformierten Türken gedemütigt, sogar auf offener Straße ermordet.
Kurdistan heute Nr. 16-17, Oktober/November 1995 – Januar/Februar 1996.[1]
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