Bibliothek Bibliothek
Suchen

Kurdipedia ist die grösste Quelle für Informationen


Suchoptionen


Erweiterte Suche      Tastatur


Suchen
Erweiterte Suche
Bibliothek
Kurdische Namen
Chronologie der Ereignisse
Quellen
Geschichte
Benutzer Sammlungen
Aktivitäten
Suche Hilfe?
Kurdipedische Publikationen
Video
Klassifikation
Zufälliger Artikel!
Registrierung der Artikel
Registrierung neuer artikel
Bild senden
Umfrage
Ihre Kommentare
Kontakt
Welche Informationen brauchen wir!
Standards
Nutzungsbedingungen
Artikel Qualität
Instrumente (Hilfsmittel)
Über
Kurdipedi Archivare
Artikel über uns!
Fügen Sie Kurdipedia auf Ihre Website hinzu
E-Mail hinzufügen / löschen
Besucherstatistiken
Artikel Statistik
Schriftarten-Wandler
Kalender-Konverter
Rechtschreibkontrolle
Sprachen und Dialekte der Seiten
Tastatur
Lebenslauf Nützliche Links
Kurdipedia extension for Google Chrome
Kekse
Sprachen
کوردیی ناوەڕاست
کرمانجی
Kurmancî
هەورامی
Zazakî
English
Français
Deutsch
عربي
فارسی
Türkçe
Nederlands
Svenska
Español
Italiano
עברית
Pусский
Fins
Norsk
日本人
中国的
Հայերեն
Ελληνική
لەکی
Azərbaycanca
Mein Konto
Anmelden
Mitgliedschaft!
Passwort vergessen!
Suchen Registrierung der Artikel Instrumente (Hilfsmittel) Sprachen Mein Konto
Erweiterte Suche
Bibliothek
Kurdische Namen
Chronologie der Ereignisse
Quellen
Geschichte
Benutzer Sammlungen
Aktivitäten
Suche Hilfe?
Kurdipedische Publikationen
Video
Klassifikation
Zufälliger Artikel!
Registrierung neuer artikel
Bild senden
Umfrage
Ihre Kommentare
Kontakt
Welche Informationen brauchen wir!
Standards
Nutzungsbedingungen
Artikel Qualität
Über
Kurdipedi Archivare
Artikel über uns!
Fügen Sie Kurdipedia auf Ihre Website hinzu
E-Mail hinzufügen / löschen
Besucherstatistiken
Artikel Statistik
Schriftarten-Wandler
Kalender-Konverter
Rechtschreibkontrolle
Sprachen und Dialekte der Seiten
Tastatur
Lebenslauf Nützliche Links
Kurdipedia extension for Google Chrome
Kekse
کوردیی ناوەڕاست
کرمانجی
Kurmancî
هەورامی
Zazakî
English
Français
Deutsch
عربي
فارسی
Türkçe
Nederlands
Svenska
Español
Italiano
עברית
Pусский
Fins
Norsk
日本人
中国的
Հայերեն
Ελληνική
لەکی
Azərbaycanca
Anmelden
Mitgliedschaft!
Passwort vergessen!
        
 kurdipedia.org 2008 - 2024
 Über
 Zufälliger Artikel!
 Nutzungsbedingungen
 Kurdipedi Archivare
 Ihre Kommentare
 Benutzer Sammlungen
 Chronologie der Ereignisse
 Aktivitäten - Kurdipedia
 Hilfe
Neue Artikel
Bibliothek
30 Jahre PKK-Verbot
17-11-2024
هەژار کامەلا
Bibliothek
Rückgeführte ausländische terroristische KämpferInnen und ihre Familien: Erkenntnisse zu P/CVE in Europa
07-11-2024
هەژار کامەلا
Bibliothek
Literaturrecherche zu Migration / Integration / Exil der KurdInnen
06-11-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Pazarcık (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Nurhak (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Göksun (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Elbistan (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Ekinözü (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Çağlayancerit (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Andırın (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Statistik
Artikel
  531,892
Bilder
  113,293
PDF-Buch
  20,688
verwandte Ordner
  109,182
Video
  1,727
Sprache
کوردیی ناوەڕاست - Central Kurdish 
292,131
Kurmancî - Upper Kurdish (Latin) 
91,114
هەورامی - Kurdish Hawrami 
66,414
عربي - Arabic 
32,828
کرمانجی - Upper Kurdish (Arami) 
20,350
فارسی - Farsi 
11,710
English - English 
7,823
Türkçe - Turkish 
3,690
Deutsch - German 
1,809
لوڕی - Kurdish Luri 
1,690
Pусский - Russian 
1,144
Français - French 
349
Nederlands - Dutch 
131
Zazakî - Kurdish Zazaki 
91
Svenska - Swedish 
72
Polski - Polish 
56
Español - Spanish 
55
Italiano - Italian 
52
Հայերեն - Armenian 
52
لەکی - Kurdish Laki 
37
Azərbaycanca - Azerbaijani 
27
日本人 - Japanese 
21
中国的 - Chinese 
20
Norsk - Norwegian 
18
Ελληνική - Greek 
16
עברית - Hebrew 
16
Fins - Finnish 
12
Português - Portuguese 
10
Тоҷикӣ - Tajik 
9
Ozbek - Uzbek 
7
Esperanto - Esperanto 
7
Catalana - Catalana 
6
Čeština - Czech 
5
ქართველი - Georgian 
5
Srpski - Serbian 
4
Kiswahili سَوَاحِلي -  
3
Hrvatski - Croatian 
3
балгарская - Bulgarian 
2
हिन्दी - Hindi 
2
Lietuvių - Lithuanian 
2
қазақ - Kazakh 
1
Cebuano - Cebuano 
1
ترکمانی - Turkman (Arami Script) 
1
Gruppe
Deutsch
Artikel 
1,012
Bibliothek 
360
Biografie 
260
Plätze 
112
Dokumente 
38
Märtyrer 
17
Veröffentlichungen 
6
Archäologische Stätten 
1
Parteien und Verbände 
1
Video 
1
Die Frauenfrage 
1
Repositorium
MP3 
518
PDF 
32,569
MP4 
2,852
IMG 
208,757
∑   Alles zusammen  
244,696
Suche nach Inhalten
Artikel
Massaker in Dêrik: Journali...
Bibliothek
Der türkische Krieg gegen d...
Bibliothek
IPPNW-Delegationsreise in d...
Plätze
Afrin
Bibliothek
Aysha
Rojava-Kurdistan. Ein Staat, den es (noch) nicht gibt
Kurdipedia archiviert die Geschichte der Vergangenheit und Gegenwart für die nächsten Generationen!
Gruppe: Bibliothek | Artikel Sprache: Deutsch - German
Teilen Sie
Facebook0
Twitter0
Telegram0
LinkedIn0
WhatsApp0
Viber0
SMS0
Messenger0
E-Mail0
Copy Link0
Rangliste Artikel
Ausgezeichnet
Sehr gut
Durchschnitt
Nicht schlecht
Schlecht
Zu meinen Favoriten hinzufügen
Schreiben Sie Ihren Kommentar zu diesem Artikel!
Geschichte des Items
Metadata
RSS
Suche im Google nach Bildern im Zusammenhang mit dem gewählten Artikel!
Googeln Sie das ausgewählte Thema.
کوردیی ناوەڕاست - Central Kurdish0
Kurmancî - Upper Kurdish (Latin)0
English - English0
عربي - Arabic0
فارسی - Farsi0
Türkçe - Turkish0
עברית - Hebrew0
Español - Spanish0
Français - French0
Italiano - Italian0
Nederlands - Dutch0
Svenska - Swedish0
Ελληνική - Greek0
Azərbaycanca - Azerbaijani0
Catalana - Catalana0
Čeština - Czech0
Esperanto - Esperanto0
Fins - Finnish0
Hrvatski - Croatian0
Lietuvių - Lithuanian0
Norsk - Norwegian0
Ozbek - Uzbek0
Polski - Polish0
Português - Portuguese0
Pусский - Russian0
Srpski - Serbian0
балгарская - Bulgarian0
қазақ - Kazakh0
Тоҷикӣ - Tajik0
Հայերեն - Armenian0
हिन्दी - Hindi0
ქართველი - Georgian0
中国的 - Chinese0
日本人 - Japanese0

Rojava-Kurdistan. Ein Staat, den es (noch) nicht gibt

Rojava-Kurdistan. Ein Staat, den es (noch) nicht gibt
$Rojava-Kurdistan. Ein Staat, den es (noch) nicht gibt$
Autor: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Erscheinungsort: Deutschland
Verleger: Universität Heidelberg
Veröffentlichungsdatum: 2018

1. Einleitung
2. Verteilung der kurdischen Bevölkerung auf unterschiedliche Nationalstaaten
a) In der Türkei
b) Im Iran
c) Im Irak
d) In Syrien
e) In der Diaspora
3. Die Kurden in Syrien vor dem syrischen Bürgerkrieg
4. Die Rolle der Kurden im syrischen Bürgerkrieg ab 2011
a) Die Errichtung des de facto Staates Rojava in Nordsyrien
b) Der Kampf der Kurden gegen den Islamischen Staat
c) Der Kampf der türkischen Regierung gegen die YPG in Nordsyrien und weitere aktuelle Entwicklungen
5. Zukunftsperspektiven für die kurdische Bevölkerung in Syrien
6. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildung 1: Übersichtskarte über die Verteilung der kurdischen Bevölkerung
Abbildung 2: Bevölkerungsgruppen in Syrien und im Libanon
Abbildung 3: Überblick über die kurdischen Migrationsbewegungen
Abbildung 4: Überblickskarte über das Arabisierungsprojekt 1973
Abbildung 5: Grenzen des de-facto Staates Rojava-Kurdistan im Februar 2014
Abbildung 6: Ausgangslage zur Schlacht um Kobanê Mitte September 2014
Abbildung 7: Lage des Hügels Mashtanour, von dem aus die Kämpfer des IS Kobanê unter Beschuss nahmen.
Abbildung 8: Grenzen des de-facto Staates Rojava-Kurdistan im Juni 2015
Abbildung 9: Grenzen des de-facto Staates Rojava-Kurdistan im Oktober 2016
Abbildung 10: Territoriale Aufteilung der Kriegsparteien in Syrien (Stand: Dezember 2017)
Abbildung 11: Territoriale Gliederung Nordwestsyriens unmittelbar vor Beginn der Operation Olivenzweig
1. Einleitung
Es handelt sich bei den Kurden um eine westasiatische Ethnie, die als autochthone ethnische Volksgruppe in der Türkei, im Iran, im Irak und in Syrien vertreten ist. Da es keinen kurdischen Staat gibt, werden die Kurden häufig als Volk ohne eigenen Nationalstaat bezeichnet. Sie sind politisch und in der Ausübung ihrer Kultur in den betroffenen Nationalstaaten regelmäßig eingeschränkt. Somit existiert eine große kurdische Diaspora in angrenzenden Staaten und vor allem in Europa. Es existiert eine eigene kurdische Sprache, die außer im Irak jedoch keine Amtssprache der entsprechenden Nationalstaaten ist. Die kurdische Bevölkerung gehört meistens den sunnitischen Muslimen an. Es gibt allerdings auch geringe Anteile an schiitischen, alawitischen, jesidischen, sonstig christlichen und jüdischen Kurden. (Haarmann, 2004, S. 201ff.)
Während des syrischen Bürgerkrieges kam es im Norden des Landes zur Ausrufung eines de-facto unabhängigen Staates Rojava-Kurdistan. Ziel dieser Arbeit soll es einerseits sein, die Situation der Kurden in den einzelnen Nationalstaaten zu beleuchten und auf die Rolle der Kurden in Syrien vor dem Bürgerkrieg einzugehen. Andererseits soll die Rolle der Kurden im syrischen Bürgerkrieg mit Fokus auf den de-facto Staat Rojava-Kurdistan untersucht werden sowie die Zukunftsperspektiven und -chancen einer kurdischen Autonomie im Norden Syriens diskutiert werden. Diese Diskussion wird auf Basis der politischen Situation in Syrien bis einschließlich Juni 2018 geführt.
2. Verteilung der kurdischen Bevölkerung auf unterschiedliche Nationalstaaten
(Rekacewicz, 2007)
Abbildung 1: Übersichtskarte über die Verteilung der kurdischen Bevölkerung
Gebiete mit mehrheitlich kurdischer Bevölkerung befinden sich im Südosten der Türkei, im Norden Syriens, im Norden des Irak, im Nordwesten und Nordosten des Iran. (vgl. Abbildung 1)
a) In der Türkei
Mit ca. 19 Prozent der Gesamtbevölkerung stellen die Kurden in der Türkei die größte ethnische Minderheit dar. (Central Intelligence Agency, 2018) Die türkische Regierung betreibt eine Art Assimilierungspolitik zwischen Türken und Kurden und leugnet somit ethnische und kulturelle Unterschiede zwischen kurdischen und türkischen Volksgruppen, um die Türkei als vereinte Nation darzustellen. (Conermann & Haig, 2004) Nach Art. 42, Abs. 9 der türkischen Verfassung ist kurdischsprachiger Unterricht an staatlichen Schulen verboten. (Rumpf, 2018) Damit nimmt der türkische Staat in Kauf, gegen den Vertrag von Lausanne zu verstoßen, der es verbietet, den Gebrauch einer Muttersprache einzuschränken. Bis 1991 waren kurdischsprachige Medien komplett verboten. Seit Anfang der 2000er Jahre lenkt der türkische Staat insofern ein, als dass er kurdischsprachigen Unterricht an Privatschulen und die kurdische Sprache in Medien erlaubt. Es existiert in der Türkei eine legale politische Partei, die kurdische Interessen unterstützt. Es handelt sich dabei um die Halkların Demokratik Partisi (HDP). Neuerdings ist die HDP allerdings zunehmend politischen Repressalien ausgesetzt, so befindet sich der Vorsitzende der Partei, Selahattin Demirtaş, seit November 2016 in Untersuchungshaft. Neben der HDP gibt es in der Türkei noch eine weitere kurdische Partei, die Arbeiterpartei Kurdistans (Partiya Karkerên Kurdistanê, PKK), welche als militante kurdische Untergrundorganisation nicht nur von der Türkei, sondern auch u.a. von der EU oder den USA als Terrororganisation eingestuft wird. Seit 15. August 1984 findet ein bewaffneter Konflikt zwischen Türkei und PKK auf türkischem Staatsgebiet mit über 40.000 Todesopfer statt. (Seufert & Kubaseck, 2006)
b) Im Iran
Die politische Situation im Iran kann grob in eine Phase unter der Schah-Herrschaft und in eine Phase der Islamischen Republik seit der Islamischen Revolution 1979 unterschieden werden.
Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts gab es immer wieder Aufstände der kurdischen Bevölkerung gegen die Schah-Herrschaft. Am 22. Januar 1946 kam es schließlich zur Ausrufung einer kurdischen de-facto Republik Mahabad mit eigenem Parlament und Regierung. Nach erfolglosen Verhandlungen zwischen der iranischen Regierung und den Kurden folgte eine iranische Invasion in die Republik Mahabad, welche die Zerschlagung ebendieser zur Folge hatte. Am 30. März 1947 wurden schließlich sämtlicher Minister der ehemaligen Republik Mahabad bis auf einen einzigen hingerichtet. Bis zur Islamischen Revolution 1979 kann eine stetige Unterdrückung der Kurden durch die Pahlavi-Schahs beobachtet werden. Allerdings kam es aufgrund der massiven Unterdrückung der kurdischen Autonomiebewegung im Iran zu keinen weiteren Aufständen. Es kann von einer Art Friedhofsruhe zwischen dem Schah und der kurdischen Bevölkerung im Iran gesprochen werden. (Siegelberg, 1991)
Die repressive Politik des Schahs führte schließlich dazu, dass die iranischen Kurden die Islamische Revolution 1979 unterstützten. Sie erhofften sich in der Islamischen Republik unter Ruhollah Chomeini eine bessere Situation bis hin zu einer kurdischen Autonomie in der Islamischen Republik Iran. Jedoch gibt es bis heute keine Zusicherung von kurdischer Autonomie innerhalb des Iran. Im Juli 2005 kam es zu einer kurdischen Revolte gegen die iranische Regierung, die durch die Tötung des Kurden Schuaneh Ghaderi in der Stadt Mahabad ausgelöst wurde und 20 Todesopfer zur Folge hatte. (Hoffmann, 2009)
c) Im Irak
Unter der Herrschaft der Baath-Partei im Irak waren die Rechte der Kurden sehr eingeschränkt. Es gab zwar zwischen 1970 und 1974 eine begrenzte kurdische Autonomie im Irak, 1988 zeigte der Giftgasangriff auf Halabdscha jedoch die angespannte und repressive Politik der irakischen Regierung gegenüber der kurdischen Bevölkerung. Dies führte dazu, dass die Kurden im 3. Golfkrieg 2003 die USA beim Sturz Saddam Husseins und bei der Eroberung nordirakischer Städte unterstützten. Seitdem ist eine enge Kooperation zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und den irakischen Kurden zu beobachten. Ein weiterer Konflikt besteht zwischen den irakischen Kurden und der Türkei, die eine Zusammenarbeit der irakischen Kurden mit der türkischen PKK unterstellt. So kam es immer wieder zu Militäroffensiven der türkischen Armee im Nordirak. Der letzte größere Militäreinsatz der türkischen Armee fand im Februar 2008 statt. Allgemein ist festzustellen, dass die kurdischen Autonomiebestrebungen im Irak zu Konflikten mit der Türkei führen, da die Türkei eine ähnliche Entwicklung auf ihrem Staatsgebiet befürchtet. Seit dem Sturz Saddam Husseins im 3. Golfkrieg 2003 gewährt die irakische Verfassung den Kurden im Nordirak umfangreiche Selbstbestimmungsrechte, welche zur Gründung der Autonomen Region Kurdistan in den Gouvernements Sulaimaniyya, Erbil, Dahuk und Halabdscha​ führte. (Özdemir, 2006)
Die Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan ist Erbil. Die Region hat einen eigenen Präsidenten, momentan Masud Barzani, und mit den Peschmerga eigene kurdische Streitkräfte. Es gibt Randregionen der Autonomen Region Kurdistan, die zwischen den Kurden und der irakischen Zentralregierung umstritten sind. Dazu gehört u.a. die Stadt Kirkuk, die lange unter kurdischer Kontrolle war, nach dem kurdischen Unabhängigkeitsreferendum im September 2017 jedoch wieder unter irakische Kontrolle fiel. Die kurdischen Peschmerga-Kämpfer spielten seit 2014 eine wichtige Rolle im Kampf gegen dem Islamischen Staat im Irak. Seit des kurdischen Unabhängigkeitsreferendums 2017 kommt es vermehrt zu Spannungen zwischen der irakischen Zentralregierung und der Autonomen Region Kurdistan, so erklärte das oberste Gericht im Irak das Referendum für verfassungswidrig. Auch die Spannungen mit den Nachbarstaaten Iran und Türkei nahmen in der Folge des Unabhängigkeitsreferendums zu, was zur zeitweisen Schließung der Landesgrenzen zwischen der Autonomen Region Kurdistan und der Türkei bzw. dem Iran führte. Trotz des positiven Ausgangs des Referendums wurde bis jetzt – vermutlich u.a. aufgrund internationalen Drucks – keine kurdische Unabhängigkeit im Nordirak ausgerufen. (Dolmari, 2018)
Die Autonome Region Kurdistan könnte ein Vorbild für eine kurdische Autonomie in Nordsyrien sein.
d) In Syrien
(Balanche, 2015)
Abbildung 2: Bevölkerungsgruppen in Syrien und im Libanon
Die kurdische Bevölkerung ist in Syrien mehrheitlich im Norden und Nordosten des Landes entlang der türkischen Grenze und entlang des nördlichen Teils der irakischen Grenze beheimatet. In den anderen Landesteilen sind andere Volksgruppen dominant. (vgl. Abbildung 2) Auf die Situation der Kurden in Syrien wird ausführlich in den Kapiteln 3, 4 und 5 eingegangen.
e) In der Diaspora
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Atlas der Globalisierung, 2007)
Abbildung 3: Überblick über die kurdischen Migrationsbewegungen
Aufgrund der Repressalien, die Kurden größtenteils in ihrer Kernregion erfahren, gibt es eine große kurdische Diaspora. Frühere Vertreibungen und Deportationen brachten die kurdischen Emigranten größtenteils in Gebiete, die der kurdischen Kernregion relativ nahe liegen. So gibt es im Libanon, in den kaukasischen Staaten Georgien und Armenien, in einigen zentralasiatischen Staaten, aber auch im Jemen, in Somalia und Eritrea einen geringen Anteil an kurdischer Bevölkerung. Heutzutage emigrieren die Kurden jedoch größtenteils nach Europa und in geringerem Maße in die USA und nach Kanada. In Europa ist das wichtigste Zielland für die kurdische Emigration Deutschland. (vgl. Abbildung 3)
Im deutschsprachigen Raum gibt es mehr als eine Million Kurden, davon lebt die überwiegende Mehrzahl in Deutschland. Die Schätzung über die Anzahl der Kurden in Deutschland ist schwierig, da es keine kurdische Staatsbürgerschaft gibt und es somit häufig schwer festzustellen ist, ob es sich bei einem Immigranten beispielsweise aus der Türkei wirklich um einen Kurden oder um einen Menschen eines anderen Volksstammes mit türkischer Staatsbürgerschaft handelt. Für Immigranten aus anderen Nationalstaaten gilt das gleiche Problem. Bis 1973 wurden zahlreiche Gastarbeiter von der deutschen Regierung unterstützt angeworben, nach Deutschland zu immigrieren. In diesem Zeitraum kamen vermehrt auch kurdische Arbeitsmigranten, vorwiegend Männer, nach Deutschland. 1973 wurde von deutscher Seite ein Anwerbestopp für Gastarbeiter durchgesetzt und es kamen deutlich weniger Arbeitsmigranten nach Deutschland. Ab 1973 ist die kurdische Immigration nach Deutschland politischen Krisen in der kurdischen Kernregion geschuldet. Beispiele für Auslöser vermehrter kurdischer Migrationsbewegungen nach Europa und Deutschland sind der Militärputsch 1980 in der Türkei, der Türkei-PKK-Konflikt oder der Giftgasangriff 1988 auf Halabdscha im Irak.
Die kurdische Bevölkerung ist in der Kurdischen Gemeinde in Deutschland e.V. (KGD) als Dachverband der Kurden in Deutschland organisiert. Es gibt zahlreiche und immer wiederkehrende gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Kurden und Türken auch auf deutschem Gebiet. (Cacan, 2016)
3. Die Kurden in Syrien vor dem syrischen Bürgerkrieg
Bis 1918 erstreckte sich das Osmanische Reich u.a. auf dem Gebiet des heutigen Syriens. 1918 wurde das Osmanische Reich aufgelöst und von 1922 bis 1946 war Syrien zusammen mit dem Libanon ein französisches Völkerbundmandat (Mandat français sur la Syrie et le Liban). Im Jahre 1946 erreichte Syrien schließlich seine Unabhängigkeit. (Baron, 2014)
Im Jahre 1957, ca. 11 Jahre nach der Unabhängigkeit Syriens, wurde die erste kurdische Partei in Syrien gegründet. Es handelt sich dabei um die Demokratische Partei Kurdistan-Syrien (DPKS). Ziele der DPKS waren u.a. die Förderung der kurdischen kulturellen Rechte, der wirtschaftliche Fortschritt in Syrien und ein demokratischer Wandel. Die DPKS wurde vom syrischen Staat nie offiziell anerkannt, weshalb die DPKS eine Untergrundorganisation in Syrien blieb. Zahlreiche Mitglieder der DPKS wurden wegen Separatismus angeklagt und eingesperrt. Später zerfiel die DPKS erst in zwei Flügel, zersplitterte dann immer mehr und spielt in der heutigen politischen Landschaft Syriens quasi keine Rolle mehr. (Strohmeier & Yalçın-Heckmann, 2003)
1962 beschloss die syrische Regierung per Dekret, eine Volkszählung in der Provinz al-Hasaka durchzuführen. Aus dieser Volkszählung resultierte, dass 120.000 Kurden (20 % der syrischen Kurden) zu Ausländern erklärt wurden. Medienkampagnen wie „Rettet das Arabertum in der Dschazira!“ oder „Bekämpft die kurdische Bedrohung!“ begleiteten die Volkszählung. (KurdWatch, 2010)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Kara, 2016)
Abbildung 4: Überblickskarte über das Arabisierungsprojekt 1973
1965 plante die syrische Regierung, beduinische Araber entlang der syrisch-türkischen Grenze von der irakischen Grenze im Osten bis Ras-al-Ain im Westen anzusiedeln. Die kurdischen Ortsnamen wurden arabisiert und es war geplant, 140.000 Kurden in die Wüste zu deportieren und kurdische Bauern zu enteignen. (Liebscher, 2013)
1986 wurde die Feier zum kurdischen Neujahresfest Nouruz im kurdischen Viertel von Damaskus durch syrische Sicherheitskräfte beschossen. Dabei kam es zu einem Todesopfer. In der Folge fanden weitere Unruhen in den Kurdengebieten in Nordsyrien statt. Dabei muss aber angemerkt werden, dass die syrische Regierung bei der Niederschlagung der kurdischen Proteste auch von kurdischen Spezialeinheiten unterstützt wurden. Teile der kurdischen Bevölkerung kämpften dabei also gegen ihren eigenen Volksstamm. Auch das Massaker von Hama im Jahre 1982, welches sich gegen die sunnitische Muslimbrüderschaft richtete, wurde durch kurdische Spezialeinheiten unterstützt. (Wanlî, 1988)[1]

Hinweis: Die PDF-Datei für dieses Buch ist nicht verfügbar, bitte helfen Kurdipedia, diese Datei zu erhalten! Buch senden
Dieser Artikel wurde bereits 786 mal angesehen
Schreiben Sie Ihren Kommentar zu diesem Artikel!
HashTag
Quellen
[1] Website | Deutsch | www.grin.com
Verlinkte Artikel: 6
Gruppe: Bibliothek
Artikel Sprache: Deutsch
Art der Veröffentlichung: Born-digital
Dialekt: Deutsch
Inhaltskategorie: Politik
Inhaltskategorie: Geographie
Mehr als einmal veröffentlicht: Ja
PDF: Nein
Provinz: Deutschland
Technische Metadaten
Artikel Qualität: 89%
89%
Hinzugefügt von ( هەژار کامەلا ) am 19-03-2023
Dieser Artikel wurde überprüft und veröffentlicht von ( سارا ک ) auf 19-03-2023
Dieser Artikel wurde kürzlich von ( سارا ک ) am 19-03-2023 aktualisiert
Titel des Artikels
Dieser Artikel ist gemäss Kurdipedia noch nicht finalisiert
Dieser Artikel wurde bereits 786 mal angesehen
Verknüpfte Datei - Version
Typ Version Ersteller
Foto-Datei 1.0.130 KB 19-03-2023 هەژار کامەلاهـ.ک.
Kurdipedia ist die grösste Quelle für Informationen
Biografie
Adnan Koucher
Artikel
Aus Hewlêr verbannte HDP-Vertreter geben Erklärung ab
Bibliothek
30 Jahre PKK-Verbot
Biografie
Gülistan Gürbey
Bibliothek
Die Kurden - ein Volk in drei Nationen
Biografie
Sherko Fatah
Artikel
Auftrittsverbot für kurdische Musikerin Xecê
Bibliothek
Literaturrecherche zu Migration / Integration / Exil der KurdInnen
Artikel
Bürgermeister Cevdet Konak: Dersim wird niemals kapitulieren
Artikel
Ein Jahr Gefängnis für kurdisches Lied
Bibliothek
Şingal 2014: Der Angriff des „Islamischen Staates“, der Genozid an den Êzîdî und die Folgen
Artikel
Mazlum Abdi: Einheit ist mehr denn je notwendig
Biografie
Kemal Bozay
Bibliothek
Rückgeführte ausländische terroristische KämpferInnen und ihre Familien: Erkenntnisse zu P/CVE in Europa
Biografie
Sefik Tagay
Biografie
Amed Sherwan
Biografie
Dilan Yeşilgöz
Biografie
Saya Ahmad
Archäologische Stätten
Stadtmauer von Diyarbakır
Biografie
Sebahat Tuncel
Biografie
Leyla Îmret

Actual
Artikel
Massaker in Dêrik: Journalist Isam Abdullah getötet
20-11-2022
هەژار کامەلا
Massaker in Dêrik: Journalist Isam Abdullah getötet
Bibliothek
Der türkische Krieg gegen die kurdische Selbstbestimmung
26-05-2023
هەژار کامەلا
Der türkische Krieg gegen die kurdische Selbstbestimmung
Bibliothek
IPPNW-Delegationsreise in die Türkei 2010
22-11-2023
هەژار کامەلا
IPPNW-Delegationsreise in die Türkei 2010
Plätze
Afrin
22-09-2024
هەژار کامەلا
Afrin
Bibliothek
Aysha
08-10-2024
هەژار کامەلا
Aysha
Neue Artikel
Bibliothek
30 Jahre PKK-Verbot
17-11-2024
هەژار کامەلا
Bibliothek
Rückgeführte ausländische terroristische KämpferInnen und ihre Familien: Erkenntnisse zu P/CVE in Europa
07-11-2024
هەژار کامەلا
Bibliothek
Literaturrecherche zu Migration / Integration / Exil der KurdInnen
06-11-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Pazarcık (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Nurhak (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Göksun (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Elbistan (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Ekinözü (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Çağlayancerit (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Plätze
Andırın (Kahramanmaraş)
31-10-2024
هەژار کامەلا
Statistik
Artikel
  531,892
Bilder
  113,293
PDF-Buch
  20,688
verwandte Ordner
  109,182
Video
  1,727
Sprache
کوردیی ناوەڕاست - Central Kurdish 
292,131
Kurmancî - Upper Kurdish (Latin) 
91,114
هەورامی - Kurdish Hawrami 
66,414
عربي - Arabic 
32,828
کرمانجی - Upper Kurdish (Arami) 
20,350
فارسی - Farsi 
11,710
English - English 
7,823
Türkçe - Turkish 
3,690
Deutsch - German 
1,809
لوڕی - Kurdish Luri 
1,690
Pусский - Russian 
1,144
Français - French 
349
Nederlands - Dutch 
131
Zazakî - Kurdish Zazaki 
91
Svenska - Swedish 
72
Polski - Polish 
56
Español - Spanish 
55
Italiano - Italian 
52
Հայերեն - Armenian 
52
لەکی - Kurdish Laki 
37
Azərbaycanca - Azerbaijani 
27
日本人 - Japanese 
21
中国的 - Chinese 
20
Norsk - Norwegian 
18
Ελληνική - Greek 
16
עברית - Hebrew 
16
Fins - Finnish 
12
Português - Portuguese 
10
Тоҷикӣ - Tajik 
9
Ozbek - Uzbek 
7
Esperanto - Esperanto 
7
Catalana - Catalana 
6
Čeština - Czech 
5
ქართველი - Georgian 
5
Srpski - Serbian 
4
Kiswahili سَوَاحِلي -  
3
Hrvatski - Croatian 
3
балгарская - Bulgarian 
2
हिन्दी - Hindi 
2
Lietuvių - Lithuanian 
2
қазақ - Kazakh 
1
Cebuano - Cebuano 
1
ترکمانی - Turkman (Arami Script) 
1
Gruppe
Deutsch
Artikel 
1,012
Bibliothek 
360
Biografie 
260
Plätze 
112
Dokumente 
38
Märtyrer 
17
Veröffentlichungen 
6
Archäologische Stätten 
1
Parteien und Verbände 
1
Video 
1
Die Frauenfrage 
1
Repositorium
MP3 
518
PDF 
32,569
MP4 
2,852
IMG 
208,757
∑   Alles zusammen  
244,696
Suche nach Inhalten
Kurdipedia ist die grösste Quelle für Informationen
Biografie
Adnan Koucher
Artikel
Aus Hewlêr verbannte HDP-Vertreter geben Erklärung ab
Bibliothek
30 Jahre PKK-Verbot
Biografie
Gülistan Gürbey
Bibliothek
Die Kurden - ein Volk in drei Nationen
Biografie
Sherko Fatah
Artikel
Auftrittsverbot für kurdische Musikerin Xecê
Bibliothek
Literaturrecherche zu Migration / Integration / Exil der KurdInnen
Artikel
Bürgermeister Cevdet Konak: Dersim wird niemals kapitulieren
Artikel
Ein Jahr Gefängnis für kurdisches Lied
Bibliothek
Şingal 2014: Der Angriff des „Islamischen Staates“, der Genozid an den Êzîdî und die Folgen
Artikel
Mazlum Abdi: Einheit ist mehr denn je notwendig
Biografie
Kemal Bozay
Bibliothek
Rückgeführte ausländische terroristische KämpferInnen und ihre Familien: Erkenntnisse zu P/CVE in Europa
Biografie
Sefik Tagay
Biografie
Amed Sherwan
Biografie
Dilan Yeşilgöz
Biografie
Saya Ahmad
Archäologische Stätten
Stadtmauer von Diyarbakır
Biografie
Sebahat Tuncel
Biografie
Leyla Îmret

Kurdipedia.org (2008 - 2024) version: 16.08
| Kontakt | CSS3 | HTML5

| Generationszeit Seite: 2.172 Sekunde(n)!