Im folgenden Text erzählt eine kurdische junge Frau jesidi-schen Glaubens von ihrem Leben in Deutschland.
Duman Sevim
18 Jahre, Auszubildende zur Altenpflegerin in Gladbeck Die Familie Sevim ist 1985 aus der Osttürkei nach Deutschland geflohen. Sie sind Kurden und gehören der religiösen
Minderheit der Jesiden an.
Die Sevims bestellten die Felder, hüteten Schafe und bauten Obst und Gemüse an. Das kleine Lehmhaus, das sie sich bauten, war ihr einziger Besitz, Wasser kam aus einem
Brunnen, zu dem man eine halbe Stunde lief, geheizt wurde mit Holz, es gab keinen Fernseher, kein Telefon – ein einfaches Leben. In den 1980er-Jahren kontrollierte das Militär den Osten der Türkei. Unter dem Verdacht des Terrorismus wurden die Bewohner willkürlich auf der Straße aufgegriffen und verhaftet. Manche Angehörige bekam man nie
mehr zu Gesicht, andere berichteten nach ihrer Freilassung über grausame Haftbedingungen. Die Jesiden glauben im Gegensatz zu den Muslimen nicht an Mohammed, den
Propheten, und den Koran, sondern an den Engel „Tauwsi Melek“. Ein Assistent Gottes, wie Herr Sevim seinen Kindern erklärt hat. Zum Jesidentum kann man nicht konvertieren,
man ist es von Geburt an. Hochzeiten werden untereinander geschlossen, häufig im Verwandtenkreis. Alkohol und Schweinefleisch sind erlaubt, doch der Verhaltenskodex zu
Sitte und Ehre ähnelt dem der sunnitischen Muslime. Das Ehepaar Sevim ist 42 und 44 Jahre alt, das älteste der sieben Kinder ist 25 und das jüngste acht[1]
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