Kurdische Studien in West- und Mitteleuropa.
Martin van Bruinessen.
Publication Name: Wiener Jahrbuch für Kurdische Studien, 2. Jahrgang 2014 (2015), pp. 18-96.
Moderne Kurdische Studien haben ihren Ursprung in den Beobachtungen und Untersuchungen von Missionaren und Konsuln, die in der Region eingesetzt waren. Die kurdische Grammatik, die vom italienischen Missionar Garzoni 1787 publiziert wurde, wird konventionell als die erste seriöse Studie betrachtet. Innerhalb der Iranischen und generell der Orientalischen Studien war Kurdisch von geringerem Interesse, hauptsächlich beschäftigte man sich in Russland damit. Im Ersten Weltkrieg und während der britischen und französischen Mandatsherrschaft im Irak und in Syrien war ein Bedarf nach praktischem Wissen über die KurdInnen. Politische Offiziere mit Ausbildung in Orientalistik verwalteten die kurdische Gesellschaft und arbeiteten eng mit der kurdischen Elite zusammen. Nach ihrer Rückkehr nach Europa, erlangten einige dieser Offiziere Lehraufträge an Universitäten. [1]
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