Kerem Schamberger , Michael Meyen
Das Buch handelt von Menschen, die die kurdische Frage in Deutschland stellen – weil sie selbst Kurden sind, weil sie sich den Kurden verbunden fühlen, weil sie wissen, dass es weder in der Türkei noch in den anderen Staaten der Region so etwas wie Demokratie geben kann, wenn ein ganzes Volk unterdrückt, ausgegrenzt, entrechtet wird. Dieses Buch zeigt, dass die kurdische Frage älter ist als alle Politiker, über die wir heute streiten und schimpfen. Kein Zweifel: Die Regierung Erdoğan sprengt im Südosten der Türkei spätestens seit Juli 2015 alle Grenzen. Ausgangssperren, Belagerungen und zerstörte Städte. Vereine verboten und Zeitungen geschlossen, ohne jeden Gerichtsbeschluss. Gewählte Volksvertreter im Gefängnis, Folter und hunderte toter Zivilisten. Von diesem Krieg wird in diesem Buch auch gesprochen, weil die deutschen Medien oft schweigen und weil dieser Krieg auch mit deutschen Panzern und mit deutscher Munition geführt wird. Nur: Die Kurden werden nicht erst seit Erdoğan verfolgt und keineswegs nur in der Türkei. Auch in Syrien, im Irak und im Iran war dieses Volk zu groß, um einfach aufgesaugt zu werden von Staaten, die nach dem Ersten Weltkrieg am Reißbrett der Weltpolitik entstanden sind, und zu klein, um im Westen Gehör zu finden.