Ramzi Nafi Agha
Ramzi Nafi Agha
Ramzi Nafi Agha, auch Ramzi Nafi Raschid Agha (kurdisch رەمزی نافیع ئاغا Ramzi Nafi‘ Aghâ , * 1917 in Erbil, Osmanisches Reich; † 1949 in Erbil, Königreich Irak) war ein Kurdischer Nationalsozialist.
Er hat aufgrund seiner Beteiligung im Unternehmen Mammut und für das Kurdische Selbstverständnis hohes Ansehen in Kurdistan bekommen.
Leben
Herkunft und Jugend
Ramzi Nafi wurde im Palast von Ataulla Agha (Erbil, Osmanisches Reich), in eine reiche und angesehene Familie hineingeboren und entstammte einem in ganz Kurdistan bekannten und in jeder Hinsicht angesehenen Stamm namens Mamundi.
Geburtshaus Ramzi Nafi Aghas
Er besuchte etwa sechs Jahre lang die Grundschule in Erbil und später drei Jahre lang die Mittelschule dort. Dann ging er für ein Jahr auf das örtliche Gymnasium in Kirkuk. In Kirkuk sei Ramzi der rechtsextremen Partei Hîwa (Hoffnung) beigetreten, welche durchaus eine „faschistische“ Partei gewesen sei. Anschließend ging Ramzi an das zentrale naturwissenschaftlich orientierte Gymnasium in Bagdad, wo er 1938 die elfte Klasse besuchte.
Später, noch vor dem Abitur, musste er die Hauptstadt aus vermutlich politischen Gründen, verlassen, und ging nach Beirut. In Beirut hielt er sich von Oktober 1941 bis März 1942 auf. Dort war er als Freshman an der American University of Beirut eingetreten und wurde von vielen Schülern und der Fakultät als jemand wahrgenommen, der eine sehr kämpferische und feindselige Haltung gegenüber den Briten einnahm. Während seines Aufenthaltes in Beirut sei er auch der nationalistischen „Khoybun-Partei“ beigetreten, die schon damals für ein Unabhängiges Kurdistan strebten. Aufgrund seines Erfolgs und seines Abschlusses an der amerikanischen Universität in Beirut sollte Ramzi Nafi an die hoch angesehene amerikanische Universität in Istanbul versetzt werden.
Unternehmen Mammut
Vorgeschichte
Kurz nach seiner Ankunft in Istanbul im Jahr 1941 wurde Ramzi Nafi von mehreren Mitgliedern der Nazi-Abwehr kontaktiert, einer geheimen militärischen Nachrichtendiensteinheit, die sich aus einigen der bekanntesten und erfahrensten Militärtaktiker, Spione und Ausbilder zusammensetzte. Gottfried Johannes Müller leitete zusammen mit seinem Ausbilder Friedrich Wilhelm Hoffman die Operation. Sie trafen Ramzi Nafi in einem Café und sprachen über die Möglichkeit, einen roadmap-Ähnlichen Plan für eine kurdische Vereinigung zu erstellen, als Gegenleistung für kurdische Aufstände gegen die Briten, die derzeit die Ölfelder in Kirkuk besetzten. Der Plan trug die Bezeichnung „Operation Brennender Orient“ und bestand aus zwei bereits bestehenden und neuen Plänen, von denen einer im Irak und der andere im Iran durchgeführt werden sollte. Der Plan im Irak war bereits ausgearbeitet und von Adolf Hitler persönlich genehmigt worden; er sollte in Bezug auf Scheich Mahmud Barzandschi „Unternehmen Mammut genannt werden. Der Plan sah vor, dass Gottfried Müller und Mitglieder der NS-Abwehr in Kurdistan landen und den Stämmen, die in enger Verbindung mit Scheich Mahmud Barzandschi standen, Befehle für einen Aufstand gegen die Briten erteilen sollten. Wenn möglich, sollte Scheich Barzandschi aus seiner Gefangenschaft befreit werden, in der er wegen seiner Rebellionen gegen die Briten saß. Dieser Aufstand sollte, wenn er erfolgreich wäre, mit Hilfe von Nachschub und Waffen, die den Kurden finanziert werden sollten, sowie mit Luftunterstützung durch die Luftwaffe KG 200, mit einer totalen deutschen Invasion bestätigt werden, die sich sowohl auf Indien als auch auf Palästina ausdehnen sollte, um die Briten aus Südasien und darüber hinaus zu vertreiben.
Scheitern
Die Mission scheiterte bereits am ersten Tag. Die Waffen- und Ausrüstungsbehälter gingen beim Fallschirmabsprung verloren und die Gruppe landete 300 km entfernt von dem beabsichtigten Ziel. 12 Tage später verhafteten die Briten die Akteure. Ramzi und die deutschen Offiziere kamen in britisch-irakische Gefangenschaft, wurden gefoltert und gequält. Die deutschen Teilnehmer wurden 1947 ins britische Militärlager in Deutschland verfrachtet und später entlassen. Ramzi erhielt lebenslange Haft.
Tod
Grabmal von Ramzi Nafi Agha
Im Jahr 1947, zwei Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde Ramzi Nafi entlassen, da er infolge der Folter und der Verhöre schwere psychische Probleme bekommen hatte. Er verbrachte den Rest seines Lebens in einem kleinen Zimmer zu Hause, weit weg von seiner Familie, vermutlich wegen seiner mentalen Instabilität. 1949 verstarb Ramzi Nafi im Alter von 32 Jahren an den Folgen seiner psychischen Probleme.[1]