İhsan Doğramacı (* 3. April 1915 in Erbil, Osmanisches Reich (heute Autonome Region Kurdistan, Irak); † 25. Februar 2010 in Ankara, Türkei) war ein turkmenischstämmiger türkischer Professor und Doktor der Medizin.
Inhaltsverzeichnis
1Leben
2Akademische Mitgliedschaften
3Auszeichnungen
3.1Ehrendoktorwürden
3.2Orden
3.3Preise
Leben
Doğramacı besuchte in Erbil die Schule und wechselte danach nach Beirut, wo er 1932 das International College, das an die Amerikanische Universität Beirut angegliedert ist, abschloss. Danach war er für drei Jahre an der medizinischen Fakultät der Universität Bagdad. Danach ging er in die Türkei, wo er in Istanbul 1938 seinen Abschluss als Mediziner machte. Hier wurde er Assistent des deutsch-jüdischen Pädiaters Albert Eckstein Es folgten Jahre in den USA, wo er in Washington, D.C. und in Boston arbeitete. 1942 heiratete er Ayser Hanım, die Tochter eines irakischen Politikers ist. 1949 wurde Doğramacı Dozent an der Universität Ankara und 1954 stieg er zum Professor auf. 1958 gründete er das Hacettepe-Universitätskinderkrankenhaus . Zwischen 1963 und 1965 war er der Direktor der Universität Ankara. Von 1967 bis 1975 war er der Direktor der Hacettepe-Universität. 1964 bis 1973 war er Vorstandsmitglied der Europäischen Universitäten Konferenz (CRE). Ab 1981 war er zeitweise Vorstandsmitglied, Präsident und Ehrenpräsident der Internationalen Konferenz für höhere Bildung (I.C.H.E.). Von 1981 bis 1992 war er der Präsident des türkischen Hochschulrats (YÖK). 1984 gründete er die private Bilkent-Universität, deren derzeitiger Rektor sein Sohn Ali Doğramacı ist.
Doğramacı war Ehrenmitglied des Club of Rome und Träger der Ehrenauszeichnung des türkischen Parlaments . Des Weiteren erhielt er den Europäischen Pro-Humanitate-Preis. Er war der Ehrenpräsident der International Association of Pediatrie.
Ab 1958 stand er bis zu seinem Tod dem nationalen türkischen UNICEF-Komitee vor. Des Weiteren war er für die Weltgesundheitsorganisation tätig und half beim Aufbau von medizinischen Fakultäten in verschiedenen Ländern.
Er war einer der Senior Fellows des Königlichen Aal al-Bayt Instituts für Islamisches Denken (Royal Aal al-Bayt Institute for Islamic Thought), Jordanien.
Doğramacı befand sich seit Oktober 2009 im Krankenhaus und verstarb am 25. Februar 2010 an einem Multiorganversagen. Er wurde am 28. Februar bei der Doğramacızade Ali Paşa Camisi, die er zu Ehren seines Vaters hat erbauen lassen, in Bilkent/Ankara beigesetzt.
Akademische Mitgliedschaften
Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina seit 1976
Nationale Academie der Medizinischen Wissenschaften, Indien
Académie Nationale de Médecine, Frankreich
Amerika Academy of Pediatrics, USA
Elmler Akademiyası, Azerbaidschan
Royal College of Physicians, England
Royal College of Pediatrics, England, Gründungsmitglied
Child Health, England, Gründungsmitglied
Ehrenmitglied der nationalen Pädiatriegesellschaften von Argentinien, Australien, Österreich, England, Bulgarien, Dominikanische Republik, Ecuador, Finnland, Frankreich, Deutschland, Jordanien, Kasachstan, Kirgisistan, Mexiko, Tunesien, Polen, Spanien, Schweden, Marokko, Turkmenistan, Türkei, USA, Usbekistan. [1]
Auszeichnungen
Ehrendoktorwürden
Vereinigtes Königreich: Ehrendoktorwürde der University of Glasgow
Vereinigte Staaten: Ehrendoktorwürde der University of Nebraska
Irak: Ehrendoktorwürde der Universität Bagdad
Ecuador: Ehrendoktorwürde der University of Guayaquil
Ägypten: Ehrendoktorwürde der Ain Shams University
Finnland: Ehrendoktorwürde der Universität Helsinki
Japan: Ehrendoktorwürde der Sōka-Universität
Aserbaidschan: Ehrendoktorwürde der Azerbaijan Medical University
Türkei: Ehrendoktorwürde der Anadolu Üniversitesi
Türkei: Ehrendoktorwürde der Boğaziçi Üniversitesi
Türkei: Ehrendoktorwürde der İstanbul Üniversitesi
Türkei: Ehrendoktorwürde der Marmara Üniversitesi
Orden
Finnland: Komtur mit Stern des Ordens des Löwen von Finnland
Polen: Großkomtur des Verdienstordens der Republik Polen
Frankreich: Officier de la Légion d’Honneur
Aserbaidschan: Order of Heydar Aliyev
Aserbaidschan: Order of Independence erster Klasse
Iran: Order of Homayoun erster Klasse
Dominikanische Republik: Gran Cruz Placa de Plata de la Orden Heráldica de Cristóbal Colón
Dominikanische Republik: Gran Official, Orden del Mérito de Duarte, Sánchez y Mella[6]
Estland: Orden des Marienland-Kreuzes, 2000
Rumänien: State Medal of Merit (Romania), 1997
Türkei: T.C. Devlet Üstün Hizmet Madalyası
Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Türkei: National Award for Distinguished Service (Scientific and Technical Research), 1978
WHO: Léon Bernard Foundation Prize
Vereinigte Staaten: Christopherson Award (American Academy of Pediatrics), 1986
UNICEF: Maurice Pate Award, 1995
WHO: Health-For-All Gold Medal, 1997
Türkei: Health and Education Award for Merit, 1999
Türkei: Ministry of Foreign Affairs Distinguished Service Award, 2000
Europarat: Peace, Justice and Tolerance” Prize, 1998 mit Simon Wiesenthal
Weblinks
Biografische Angaben über Doğramacı aus der Milliyet-Zeitung (türkisch)
Biografische Angaben über Doğramacı auf biyografi.net (türkisch)
Persönliche Webseite Doğramas (englisch, türkisch)