Torba, Kordi, die Kurden Chorasans
Auteur: A. König, Edi Kistler, J. Linsi, M. Fischer, R. Graf, Jacques Gans.
stad: Lyss
Uitgeverij: SOV
1999
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ür uns ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir einfach den Wasserhahn aufdrehen können. Unsere Reservoirs sind gefüllt mit frischem Quell-, Grund- oder Seewasser.
Wir verbrauchen in unserem Land pro Kopf mehr als 500 l pro Tag für Haushalt, Industrie und Gewerbe.
Wenn man sich dieser Tatsachen bewusst ist, fragt man sich unweigerlich: Wie machen das die Völker in den trockenen Zonen, in den Steppen oder gar in den Wüstengebieten?
Auf unserer Reise von Mesched nach Zahedan, auf der Suche nach Belutsch-Nomaden, durchfuhren wir die unterschiedlichsten Vegetationszonen. Doch meistens trafen wir auf wüstenartige Hochebenen, eingekesselt von zerklüfteten Bergen, mit äusserst kargem Wuchs von Gras und kleinen Büschen. In diesen trotzigen Gebirgsgegenden hat es von Zeit zu Zeit kleine Siedlungen. Ihre Häuser bestehen aus Backsteinen und einem Verputz aus einem Gemisch von Stroh und Lehm. Leute sieht man meist nur sehr wenige, denn es herrschen Temperaturen um die 40°. Im Gegensatz zu den Tieren suchen die Menschen in den Häusern Schutz vor der Hitze. Nach der Übernachtung in einem Derwisch-Hotel in Gonabad setzten wir unsere Fahrt in Richtung Birdjand fort. Dabei fielen uns in den Dörfern immer wieder eigenartige Kuppeln aus Backstein auf. Wir entschlossen uns, bei der nächstmöglichen Gelegenheit der Sache auf den Grund zu gehen. Wir hielten in einem kleinen Dorf vor einer solchen Kuppel an. Auf dem Vorgelände konnten wir zufälligerweise das interessante Spektakel erleben, wie in einer gemischten Herde Schafe und Ziegen voneinander getrennt wurden.