Kurzfassung:
Hier findest du (politisch) linke Informationen hauptsächlich zu den Themen Türkei, Kurdistan, Palästina, Westsahara und Deutschland und meiner Arbeit als Referent für Migration und Flucht in der Öffentlichkeitsarbeit von medico international.
Zugleich bin ich auch in Sozialen Medien aktiv und poste dort viele Sachen:
Twitter: @KeremSchamberg
Facebook: Kerem Schamberger
Instagram: keremschamberger
Telegram: t.me/KeremSchamberger1
Langfassung:
„Noch ein Blog“ denkst du dir jetzt vielleicht. Ja, in der Tat, und zwar von mir, Kerem Schamberger, Referent für Migration und Flucht in der Öffentlichkeitsarbeit von medico international und politischer Aktivist aus München.
Hier wirst du Informationen und Kommentare zu verschiedenen politischen Themen finden. Haupsächlich aus dem Nahen Osten, also Türkei, (Nord-)Kurdistan, Rojava und Palästina/Israel. Aber auch aus Deutschland, Europa und anderen Ländern.
Ich schreibe hier darüber, was ich in meinem politischen und beruflichen Leben so mache, lese und denke. Das habe ich früher vor allem auf Facebook gemacht, doch in den letzten Jahren wurde ich immer öfter aufgrund meiner Posts/Berichte von Facebook gesperrt. Wieso Facebook ein Interesse daran hat kritische Berichterstattung über die Türkei zu erschweren findet ihr hier. Deshalb habe ich mich entschlossen, auf eine andere unabhängigere Plattform umzusteigen – ein klassischer Blog.
Außerdem glaube ich, dass Facebook seinen Zenith (vor allem bei jüngeren Menschen) überschritten hat.
Wer sich für eine alternative linke politische Berichterstattung auch jenseits vom Medien-Mainstream interessiert, die/der ist hier willkommen.
Journalismus, oder was?
Das, was ich hier mache ist nicht unbedingt Journalismus. Ich würde es als politische Berichterstattung bezeichnen. Dieser Blog hat nicht den Anspruch an Objektivität. Für mich gibt es objektiven Journalismus nicht – man berichtet und schreibt immer aus einer gewissen Perspektive, nimmt Standpunkte ein, oft ohne sich dieser bewusst zu sein. Jede Gesellschaft und ihre ökonomischen Grundlagen formen unsere Wertevorstellungen der Welt – diese gilt es ständig kritisch zu hinterfragen und offenzulegen. Deshalb kommt es mir auf das vorherrschende Verständnis von Objektivität nicht an. Ich berichte von einem gewissen Standpunkt, den ich nicht verstecke oder verheimliche, sondern hier ganz explizit offen lege: Immer an der Seite der Unterdrückten, Armen und Verfolgten.
Politik
Ich bezeichne mich als Kommunist. Dieser Begriff ist sehr dehnbar. Was ich darunter verstehe, werdet ihr in meinen Blog-Einträgen sehen. Meine politische Heimat lag bis Dezember 2017 in der Deutschen Kommunistischen Partei München. Aufgrund von tiefgreifenden Differenzen und einer dogmatischen Erstarrung des Parteivorstandes bin ich nach fast 15 Jahren Mitgliedschaft zusammen mit mehr als 80 weiteren GenossInnen ausgetreten. Meine damalige Erklärung findet ihr hier.
Meine politische und weltanschauliche Heimat liegen nun im Verein marxistische linke und seit August 2020 in der Partei Die Linke (München). Warum habe ich im Neues Deutschland länger ausgeführt. Es bringt aber gesellschaftlich nichts, nur sein eigenes (parteipolitisches) Süppchen zu kochen, deshalb bin ich vor allem in anderen Zusammenhängen aktiv. Bis zum September 2016 war das die Fachschaft Kommunikationswissenschaft an der LMU München (danach war mein Studium zu Ende). Im Jahr 2017 habe ich das Netzwerk Kritische Kommunikationswissenschaft mitgegründet und bin bis heute dort aktiv. Außerdem engagiere ich mich in der Aktionsgruppe Untergiesing. Das sind Menschen aus dem Münchner Stadtteil Untergiesing, die sich „um Aufklärung, Sensibilisierung und Widerstand gegen die zerstörerischen Auswirkungen des Raubtier-Kapitalismus in unserem Viertel“ (Auszug aus unserem Selbstverständnis) bemühen. Außerdem bin ich stellvertretender Vorsitzender beim Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung (isw). Seit Mai 2018 bin ich zudem im Vorstand des Institut Solidarische Moderne, weil ich angesichts der massiven Rechtsentwicklung eine Bündelung linker, ökologischer, feministischer und auch sozialdemokratischer Kräfte für unabdingbar halte. Doch keine Sorge: Ich bin nach wie vor Kommunist.
Hauptsächlich wird es in diesem Blog aber um die Entwicklungen in der Türkei und (Nord-)Kurdistan gehen. Als Internationalist und Halb-Türke nehmen mich die Entwicklungen in dieser Region besonders mit. Und ich stehe an der Seite der Demokratischen Partei der Völker (HDP) und hier in Deutschand vor allem an der Seite des Verbands der Studierenden aus Kurdistan (YXK).
Wissenschaft (bis Februar 2022)
Dieser Blog diente bis Februar 2022 auch einem wissenschaftlichen Zweck. So hatte ich mich vom 28.01.16 bis 31.03.16 in Uganda (und Ruanda) aufgehalten. Am 18. Februar 2016 fanden in Uganda Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Im Rahmen meiner Masterarbeit hatte ich mich mit den (strukturellen) Einschränkungen der Pressefreiheit bei diesen Wahlen auseinandergesetzt. Dieser Blog diente dabei als Feldtagebuch. Dort habe ich also meine Tageserlebnisse und Tätigkeiten in Uganda dokumentiert und für interessierte Menschen nachvollziehbar gemacht. Darüber hinaus finden sich nach wie vor verschiedene Dokumente auf dem Blog, die im Rahmen meiner Master-Arbeit entstanden sind: Leitfaden für Interviews, ein Kategoriensystem, Interviews mit Journalisten, Politikern und Beamten in Uganda.
Im Jahr 2017 ist dann ein anderes Gebiet in den wissenschaftlichen Mittelpunkt gerückt: Meine Promotionsforschung zum transnationalen kurdischen Mediennetzwerk. Dazu findet ihr hier viele Reiseberichte und Feldtagebucheinträge, die meine Erlebnisse im Rahmen der Recherche für diese Doktorarbeit schildern. Ich konnte die Dissertation im Juni 2021 mit magna cum laude abschließen. Sie wird im ersten Halbjahr 2022 im Westend Verlag als Openaccess-Werk erscheinen.
Update: Ende Februar 2022 habe ich die Wissenschaft verlassen und arbeite nun bei der kritischen Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international als Referent für Migration und Flucht in der Öffentlichkeitsarbeit. Wie sich dieser Blog im Laufe der Arbeit entwickeln wird, bleibt abzuwarten.
Therapie
Natürlich ist ein persönlicher Blog immer auch Selbstdarstellung. Hier konstruiere ich mich im Internet, so wie ich wahrgenommen werden will.
Warum mache ich also diesen Blog? Ich lese jeden Tag sehr viele Nachrichten aus aller Welt. Die schockierenden Bilder und Artikel lösen in mir eine gefühlte Hilflosigkeit aus. Durch meine politische Arbeit versuche ich diese Hilflosigkeit in aktiven Widerstand gegen die herrschende Politik und den Kapitalismus zu verwandeln. Dieser Blog ist eine Art Selbsthilfe – indem ich die Informationen möglichst vielen Menschen zur Verfügung stelle. Ich hoffe dabei einen (sehr kleinen) Teil der Ungerechtigkeit dieser Welt bewusst zu machen und damit noch mehr Menschen dazu zu bringen, aktiv zu werden.[1]