Autor: Hülya Ocak
Erscheinungsort: Graz. Austria
Verleger: UNI Graz
Veröffentlichungsdatum: 2014
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage nach der kurdischen Sprache in der türkischen Republik. Im ersten Teil wird unter Berücksichtigung der türkischen Judikatur der nationale Minderheitenbegriff erläutert, und es wird das internationale Minderheitenverständnis diskutiert. Schließlich erfolgt eine Gegenüberstellung der türkischen und internationalen Minderheitenterminologie.Der zweite Teil der Arbeit untersucht den Bereich Schulunterricht in der kurdischen Muttersprache. Unterricht in der Muttersprache wird aus der Überlegung überwiegend bearbeitet, weil dieser Bereich durch den türkischen Gesetzgeber noch wenig beachtet wurde. Anschließend wird der bekannte Fall E?itim-Sen, der vor den EGMR ging, erörtert.Im zweiten Teil werden auch jene Themen abgedeckt, die durch gesetzliche Änderung zu zufriedenstellenden Ergebnisse geführt haben. Damit sind insbesondere die Gründung von kurdischen Privatschulen und die Möglichkeit des Gebrauchs der kurdischen Sprache vor Gericht gemeint.Der dritte Teil behandelt die internationale Ebene. Die Beziehung der Türkei mit der EU bildet hierbei ein wesentliches Element. Bei der Bearbeitung werden jene Bereiche berücksichtigt, die einen Bezug zur sprachlichen Minderheitenpolitik aufweisen.Als Abschluss der Arbeit werden völkerrechtliche Verträge vorgestellt, die teils mit und ohne Vorbehalt von der Türkei unterzeichnet wurden. Zum Teil gibt es auch völkerrechtliche Verträge in Bezug auf sprachliche Rechte der Minderheiten, die bis heute nicht ratifiziert wurden. Der Umfang der völkerrechtlichen Verträge macht es für die Diplomarbeit unmöglich, auf jedes Detail der Verträge hinsichtlich der Minderheitensprache einzugehen. Aus diesem Grund werden jene Bereiche bearbeitet, die eine Verbindung zum Unterricht in der Muttersprache der Minderheiten aufweisen.[1]