Die Türkei hat dem syrischen Volk und seinen verschiedenen Bevölkerungsgruppen den Krieg erklärt. Dies umfasst insbesondere rücksichtslose Maßnahmen gegen die Bevölkerung in den Gebieten der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES).
Heute hat der türkische Staat einen brutalen Drohnenangriff auf ein Fahrzeug, das den Rat des Kantons Qamishlo transportierte, durchgeführt. Dies führte zum tragischen Tod von Yusra Darwish (Ko-Vorsitzende des Kantons Qamishlo), ihres Stellvertreters Lyman Shweish und und des Fahrers Furat Touma, während der andere Ko-Vorsitzende Kabi Shimon schwer verletzt wurde.
Die Türkei hat seit Beginn der Syrien-Krise immer wieder Zivilist*innen und Infrastruktur in den Gebieten der Selbstverwaltung angegriffen. Diese Angriffe geschahen vor den Augen der internationalen Gemeinschaft, entweder direkt oder über die Proxy-Milizen der Türkei oder Organisationen wie dem IS. Ziel ist es, Konflikte zwischen Bevölkerungsgruppen zu schüren und die Besatzung von Regionen in Nord- und Ostsyrien aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig wird eine aktive Politik der Zwangsvertreibung und des demografischen Wandels betrieben. Diese Handlungen stellen schwere Verbrechen dar, von denen viele als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzustufen sind, wie Berichte internationaler Menschenrechts- und humanitärer Organisationen bestätigen.
Diese Reihe von Ereignissen unterstreicht erneut die Existenz von Absprachen zwischen der Astana-Gruppe und der türkischen Regierung und verdeutlicht deren anhaltende Aggression gegen die Völker der Region. Es handelt sich um einen strategischen Ansatz, den die türkische Regierung sowohl vor als auch nach den Wahlen verfolgt hat und der ihr unerschütterliches Festhalten an genozidalen Handlungen und Kriegen in verschiedenen Formen zeigt. Diese zielen alle darauf ab, die Region unter haltlosen Vorwänden zu destabilisieren.
Wir die Selbstverwaltung, sprechen den Angehörigen der Opfer unser tiefstes Beileid aus. Den Verwundeten wünschen wir rasche Genesung. Darüber hinaus verurteilen wir die aggressive und barbarische Politik des türkischen Staates gegenüber den Bevölkerungsgruppen in Nord- und Ostsyrien aufs Schärfste. Diese Bevölkerungsgruppen haben versucht, inmitten des Krieges in Syrien ein Modeel des demokratischen und kooperativen Zusammenlebens zu entwickeln, das einen Ansatz für die Versöhnung der Syrer*innen sein könnte. Wir fordern die internationale Anti-IS-Koalition, Russland und die internationale Gemeinschaft dringend auf, ihr Schweigen zu den Angriffen, denen unser Volk ausgesetzt ist, zu brechen und ihrer Verantwortung gerecht zu werden, der Tyrannei der herrschenden Junta in der Türkei ein Ende zu setzen. Werden diese Praktiken nicht angegangen, wird die Region in unkontrollierbares Chaos gestürzt.
Mögen die Opfer in Frieden ruhen.
Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien, Ain Issa 20.06.2023.[1]