Autor: #Saya Ahmad#
Erscheinungsort: Wien.Österreich
Verleger: Universität Wien
Veröffentlichungsdatum: 2012
MigrantInnenorganisationen rücken in jüngster Vergangenheit immer stärker ins Zentrum der Migrationsforschung. Speziell Ansätze zu transnationalen politischen Handlungsweisen bilden den theoretischen Rahmen dieser Forschungsarbeit. Methodisch konzentriere ich mich neben der Literaturrecherche auf ExpertInneninterviews und Inhaltsanalysen von Broschüren, Zeitschriften des Kurdischen Zentrums und seine Webseite. Konkret werden anhand von Ansätzen zu politischen Transnationalismus die Handlungsmodalitäten des Vereins „Kurdisches Zentrum“ analysiert. Die 20-jährige Geschichte des Vereins zeigt auf, dass transnationale (politische) Praktiken kein neues Phänomen darstellen. Vielmehr haben sich durch das Erschließen neuer Medien, wie dem Internet, Qualität und Quantität transnationaler Verflechtungen gewandelt. Im lokalen Kontext eingebettet, sieht sich das Kurdische Zentrum mit Inklusions- und Exklusionsmechanismen Österreichs und Irakisch-Kurdistans konfrontiert. Neben den Ankunfts- und Herkunftsgesellschaften treiben interne soziale Strukturen Form und Orientierung der Handlungsmodalitäten an. Die zweite Generation spielt eine zentrale Rolle, wenn es um die Formulierung von Aktivitäten und Zielsetzungen geht. Vor diesem Hintergrund hat der Verein einen Wandel in ihrer Ausrichtung vollzogen. Während der Fokus in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts verstärkt auf politische Entwicklungen im Herkunftsland gerichtet war, dreht sich der Blickwinkel hin zu den in Österreich ansässigen KurdInnen. Die Frage der Zugehörigkeit fungiert nach wie vor als Lenkungsinstrument.[1]