Dilan Yeşilgöz-Zegerius (* 18.-06-977 in Ankara, Türkei) ist eine niederländisch-türkische Politikerin und Mitglied der Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (VVD). Seit dem 10-01- 2022 ist sie Ministerin für Justiz und Sicherheit im Kabinett Rutte IV. Von Mai 2021 bis Januar 2022 war sie Staatssekretärin für Wirtschaft und Klima im Kabinett Rutte III. Von März 2017 bis September 2021 war sie Mitglied der Zweiten Kammer.
Leben
Dilan Yeşilgöz wurde als Tochter des Anwalts Yücel Yeşilgöz und der Anglistin Fatma Özgümüş in der türkischen Hauptstadt Ankara geboren. Ihr Vater ist Kurde und ihre Mutter türkischer Herkunft. Als junges Mädchen floh Yeşilgöz 1984 mit ihrer Mutter in die Niederlande, wo sich ihr Vater zu diesem Zeitpunkt bereits seit drei Jahren aufhielt. Er war direkt nach dem türkischen Militärputsch von 1980 dorthin geflohen und wurde als Linker politisch verfolgt.
Von 1997 bis 2003 studierte Yeşilgöz Kultur, Organisation und Management an der Freien Universität Amsterdam.
Von 2004 bis 2006 arbeitete sie als Mitarbeiterin im Wissenschaftsbüro für Forschung und Statistik der Stadt Amersfoort. Von 2006 bis 2014 war sie als Beraterin der Stadtverwaltung Amsterdam für die Bereiche Sicherheit und Gesundheit tätig, sie beschäftigte sich mit Themen wie Gewalt- und Straßenkriminalität, Sanierung des Rotlichtviertels, Prostitutionspolitik, Drogenabhängigkeit, Coffeeshops, Obdachlosigkeit und häusliche Gewalt. Anschließend war sie bis 2017 Mitglied des Amsterdamer Stadtrats und danach bis zum 3. September 2021 Mitglied der Zweiten Kammer der Generalstaaten. Ihre Arbeitsschwerpunkte als Abgeordnete im niederländischen Parlament waren Medien, Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit, Emanzipation, Klima und Energie sowie Sicherheit. Vom 25-05-2021 bis zum 10-01- 2022 war sie Staatssekretärin für Wirtschaft und Klima im dritten Kabinett Rutte. Am 10. Januar 2022 wurde sie zur Ministerin für Justiz und Sicherheit im vierten Kabinett Rutte ernannt.
Im Jahr 2023 übernahm Dilan Yeşilgöz den Parteivorsitz und wurde zur Spitzenkandidatin der VVD für die Parlamentswahl 2023 in den Niederlanden ernannt
Politische Positionen
Als Ministerin für Justiz und Sicherheit setzte sich Yeşilgöz für eine Reform des Strafrechts und eine strikte Politik gegen Terrorismus und organisierte Kriminalität ein. Sie unterstützte Gesetze zum Schutz von Journalisten, die wegen ihrer Arbeit bedroht wurden, und befürwortete die Ausweisung extremistischer Imame aus dem Schengen-Raum. Sie befürwortete auch den verpflichtenden Einsatz von Bodycams für Polizeibeamte. Weiterhin erklärte sie, dass sie im Falle ihrer Wahl zur Premierministerin die Einwanderung stärker kontrollieren wolle.
Im Jahr 2019 sprach sich Yeşilgöz dafür aus, niederländische ISIS-Terroristen, die von kurdischen Kräften festgenommen werden, vor Ort vor Gericht zu stellen. Sie sprach sich auch dafür aus, die Rückführung von ISIS-Mitgliedern zu blockieren. Ihre Idee wurde von den damaligen Koalitionsparteien ihrer Partei VVD, der linksliberalen D66 und der christdemokratischen ChristenUnie abgelehnt.
2022 kritisierte sie die Woke-Ideologie und argumentierte, der niederländische Rechtsstaat stehe unter dem Druck von linkem Aktivismus.
Als Spitzenkandidatin ihrer Partei anlässlich der Parlamentswahl 2023 gab sie bekannt, auch eine Koalition mit der rechtspopulistischen PVV von Geert Wilders in Erwägung zu ziehen. Dies stieß auf Kritik und öffentliche Diskussionen. Dieser Schritt wurde insbesondere wegen ihrer Befürwortung einer restriktiveren Migrationspolitik kontrovers diskutiert.
Als ihr wichtigstes liberales Vorbild bezeichnet Yeşilgöz Frits Bolkestein.
Persönliches
Sie ist seit 2014 mit René Zegerius verheiratet.[1]