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#Şırnak# (kurdisch Şirnex) ist eine Stadt in der türkischen Region Südostanatolien. Gleichzeitig ist sie Hauptort der 1990 gegründeten Provinz und des zentralen Landkreises (Merkez İlçe). Die Kreisstadt vereint zwei Drittel der Bevölkerung des gesamten Landkreises.
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Şırnak ist eine sehr alte Stadt, erste Besiedelungsanzeichen reichen mehrere Jahrtausende zurück. Bis vor dem Konflikt im Jahr 2016 hatte die Stadt 63.047 Einwohner (Fortschreibung 2014), davon die Mehrheit Kurden. Die Stadt liegt nahe dem Dreiländereck Türkei/Syrien/Irak in einer gebirgigen Region. Südlich von Şırnak liegt der Berg Cudi und westlich der Berg Gabar. Şırnak liegt auf 1350 Meter über dem Meeresspiegel und hat keine historische Bausubstanz.
Der Name Şırnak soll sich laut einer verbreiteten Volksetymologie von Şehr-i Nuh ableiten, was übersetzt Noachs Stadt heißt. Daraus wurde dann Şerneh und dann Şırnak. Der Berg Cudi gilt nach dem Koran als Anlegeort der Arche Noah. Die Herleitung von dem armenischen Wort Sirunak („schön“) ist umstritten. Die im Stadtlogo vorhandene Jahreszahl (1876) dürfte auf das Jahr der Ernennung zur Stadtgemeinde (Belediye) hinweisen.
Seit 2013 hat Şırnak den Şerafettin-Elçi-Flughafen, der von Turkish Airlines angeflogen wird.
=KTML_Bold=Landkreis=KTML_End=
Der Landkreis bestand schon bei Gründung der Türkischen Republik 1923 als Kaza im Vilâyet Siirt. Zur ersten Volkszählung danach (1927) konnte er auf eine Einwohnerschaft von 10.617 in 64 Ortschaften (Mevkiler) verweisen. Im Jahr 1990 wurde durch das Gesetz Nr. 3647 die neue Provinz Şırnak geschaffen, hierbei wurde der Landkreis Şırnak aus der Provinz Siirt ausgegliedert, erweitert durch sechs weitere Kreise aus den Provinzen Hakkâri und Mardin.
Der Kreis grenzt im Norden an zwei Kreise der Provinz Siirt (Eruh und Pervari) und hat ansonsten alle anderen Kreise der Provinz Şırnak (ausgenommen das im Westen liegende Idil) als Nachbarn.
Ende 2020 besteht der Landkreis neben der Kreisstadt aus drei weiteren Gemeinden (Belediye): Kumçatı (9.856), Balveren (3.534) und Kasrik (3.313). Des Weiteren bestehen noch 19 Dörfer (Köy, Mehrzahl Köyler), mit einer Durchschnittsbevölkerung von 810 Einwohnern pro Dorf. Sechs Dörfer haben mehr Einwohner als der Durchschnitt. Die größten Dörfer sind:
=KTML_LIST_icon_circle_LISTTYPE=Yeniaslanbaşar (2.926)
Kızılsu (2.535)
Geçitboyu (1.538)
Akçay (1.445)
Koçbeyi (1.305)
Toptepe (1.192 Einw.)=KTMLLISTEND=
=KTML_Bold=Bevölkerungsentwicklung=KTML_End=
Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung
Nachfolgende Tabelle zeigt den vergleichenden Bevölkerungsstand am Jahresende für die Provinz, den zentralen Landkreis und die Stadt Şırnak sowie den jeweiligen Anteil an der übergeordneten Verwaltungsebene. Die Zahlen basieren auf dem 2007 eingeführten adressbasierten Einwohnerregister (ADNKS).
=KTML_Bold=Volkszählungsergebnisse=KTML_End=
Nachfolgende Tabelle gibt die bei allen 14 Volkszählungen dokumentierten Einwohnerstände des Kreises Şırnak – unterteilt in städtisch und ländlich – wieder.
Die oberen Wertezeile sind den E-Books der Originaldokumente entnommen, die darunter liegenden Werte entstammen der Datenabfrage des Türkischen Statistikinstituts TÜIK – abrufbar über deren Webseite.
=KTML_Bold=Geschichte=KTML_End=
Konflikte zwischen türkischem Militär und der PKK
1992
Am 18. August 1992 brachen Kämpfe aus, zwischen der türkischen Polizei und dem Militär auf der einen Seite und der PKK auf der anderen Seite. Das Militär bombardierte die Stadt und ein Großteil der Einwohner floh. Als die Kämpfe nach drei Tagen endeten zählte man etwa 150 Tote.
2016
Im Zuge der seit 2015 anhaltenden türkischen Offensive gegen die PKK in Südostanatolien erreichten die Kämpfe im März 2016 auch Şırnak. Begleitet wurde die Kämpfe von einer Ausgangssperre, die vom 14. März 2016 an 246 Tage dauerte und im November 2016 aufgehoben wurde. Die meisten Bewohner verließen während der Kämpfe die Stadt und kehrten – zumindest teilweise – nach deren Ende wieder zurück.
Nach Angaben des türkischen Ministeriums für Umwelt und Städtebau wurden im Zuge der Kämpfe 14.727 Häuser beschädigt und 2.044 Gebäude zum Abriss bestimmt, was zum Verschwinden ganzer Stadtviertel führte. Laut der ehemaligen HDP-Abgeordneten Leyla Birlik seien 70 % der Stadt abgerissen worden. Auch Stadtviertel, die eigentlich gar nicht in der Kampfzone lagen, seien betroffen.
=KTML_Bold=Persönlichkeiten=KTML_End=
=KTML_LIST_icon_circle_LISTTYPE=Halit Güngen (1971–1992), Journalist=KTMLLISTEND= [1]