Der Bruder der trotz schwerer Demenzerkrankung inhaftierten kurdischen Politikerin und Mitbegründerin des Menschenrechtsvereins IHD, #Aysel Tuğluk#, fordert die sofortige Freilassung seiner Schwester.
Obwohl die Freilassung Aysel Tuğluks im Kobanê-Prozess angeordnet worden war, wird sie aufgrund einer Verurteilung aus einem anderen Prozess weiterhin in Gefangenschaft gehalten. In den sozialen Medien wurden Kampagnen für die Freilassung von Aysel Tuğluk gestartet. Auch ihr Bruder Alaattin Tuğluk protestiert nach einem Besuch bei seiner Schwester gegen diese systematische Ungerechtigkeit.
Ihr Zustand verschlechtert sich von Minute zu Minute
„Ihre Reflexe haben sich verlangsamt, ihre Bewegungen sind unkoordiniert und sie kann nur noch mit Schwierigkeiten sprechen. Jede Minute, die sie länger im Gefängnis ist, verschlechtert sich ihre Krankheit“, beschreibt Alaattin Tuğluk den kritischen gesundheitlichen Zustand seiner Schwester gegenüber ANF. „Sie muss dringend in medizinische Behandlung, und es gibt keinen Grund, sie nicht freizulassen, damit die Behandlung begonnen werden kann.“
Das Recht auf Gesundheit muss für alle in gleichem Maße gelten
Das gleiche rechtsmedizinische Institut, das den ebenfalls an Demenz erkrankten ehemaligen zweiten Vorsitzenden des türkischen Generalstabs, Çevik Bir, für haftunfähig erklärte, besteht weiterhin darauf, das Aysel Tuğluk haftfähig sei. Selbstverständlich habe jeder Strafgefangene das Recht auf Gesundheit und medizinische Behandlung, darum sei es auch richtig, dass Bir aufgrund der Einschätzung der Kommission freigekommen ist, erklärte Alaattin Tuğluk. „Aber wir möchten gleich behandelt werden. Es darf hierbei keine Ungleichbehandlung geben. Ich würde mir wünschen, dass die Kommission recht hat und meine Schwester gesund ist, aber dem ist nicht so. Wenn also bewusst ein falsches Gutachten erstellt wurde, und es gibt einige Äußerungen, die darauf hin deuten, werde ich mein ganzes Leben damit verbringen, die Verantwortlichen vor Gericht zu bringen.“
Die Anwält:innen von Aysel Tuğluk versuchen weiterhin, eine Aussetzung der Haft für sie zu erreichen.[1]