Hevrin Khalaf (kurdisch Hevrîn Xelef; * 15. November 1984 in Rojava; † 12. Oktober 2019 ebenda) war eine kurdische Politikerin und Bauingenieurin in Syrien.
Leben und politische Laufbahn
Von ihrer Kindheit an war Khalafs Leben von politischen Bewegungen und Denkern bestimmt. Vier ihrer Brüder und ihre Schwester Zozan waren in der kurdischen Befreiungsbewegung engagiert und starben durch politische Gewalttaten.
Sie beendete 2009 ihr Studium an der Fakultät für Agrarwissenschaften in Aleppo. Mit dem Beginn der Revolution in Rojava 2015 engagierte sie sich in der Freiheitsbewegung und für die Energieversorgung im Kanton Cizîre. Sie wurde stellvertretende Vorsitzende des Energieausschusses.
2018 war Khalaf Gründerin und Mitglied der Future Syria Party (FSP) (kurdisch: Partiya Sûriya Pêşerojê (PSP)), die mit den Zielen antrat, die Interessen aller sozialen Gruppen zu vertreten und für einen demokratischen Neuanfang in Syrien zu sorgen. Sie wurde zur Generalsekretärin gewählt.
In ihrer politischen Arbeit legte Khalaf Wert auf die Gleichbehandlung aller sozialen Gruppen in Syrien und betonte, wie wichtig der Dialog aller politischen syrischen Kräfte sei. Sie setzte sich außerdem für Frauenrechte ein und nahm im September 2019 an der ersten Konferenz arabischer Stammesfrauen teil.
Im Zuge der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien 2019 wurde Khalaf am 12. Oktober 2019 auf der Autobahn M4 von türkeitreuen Milizen getötet, als sie mit einem Fahrer zu einer politischen Versammlung nördlich von ar-Raqqa unterwegs war und in einen Hinterhalt geriet. Auch der Fahrer starb bei diesem Vorfall. Laut der französischen Zeitung Le Monde starb Hevrin Khalaf an den Folgen von schweren Misshandlungen. Politisch gegen Khalaf eingestellte Kreise verbreiteten eine Videoaufnahme dieser Tat zu Propagandazwecken im Internet.[9] Sie wurde in al-Malikiya (Derik) beerdigt.[1]